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Die Tiefen und Untiefen des Internets

Das Internet ist aus dem Leben nicht mehr wegzudenken. Alles und jedes läuft irgendwie online, will sich vernetzen. Segen oder Fluch? Es kann natürlich beides sein. Ich als Journalist und Historiker finde viele Quellen und Informationen online, die ich während meines Studiums mühsam in Bibliotheken oder Archiven zusammensuchen musste. Daher ist das Internet eine Quelle des Wissens. Ich denke da an das Historische Lexikon der Schweiz, dessen Artikel sich gratis online finden lassen. Auch Wikipedia hat sich als Nachschlagewerk seit dem Start 2001 stark verbessert.

Handkehrum finden sich im Internet leider auch allerhand Schund und Falschmeldungen. Und überhaupt: In sozialen Medien, in der scheinbaren Anonymität, kennen viele Menschen keine Hemmungen. Besserwisserei, Hass und Feindseligkeiten sind leider an der Tagesordnung.

Das klingt jetzt sehr negativ und ich wurde noch nie angefeindet. Doch es gäbe Verbesserungspotential. Wenn ich beispielsweise meinen Feed auf Facebook oder Insta­gram betrachte, so sehe ich eine Ansammlung aus Werbung und «Das könnte dich interessieren»-Seiten. Facebook meint also, mich zu kennen – doch weit gefehlt! Und Meldungen von meinen «Freunden» sind meistens Fehl­anzeige.

Dann dies: In dieser Endlosschlaufe aus Werbung, Schund und unnützem Wissen taucht diese eine Perle auf. Ein Bild, das einen Weg zum Strand zeigt, im Hintergrund ist das Meer zu sehen. In den Himmel auf dem Bild sind diese Worte geschrieben: «Wenn wir sterben, sollen wir alle in Frieden ruhen. Aber warum können wir nicht alle auch in Frieden leben?» Diesen Spruch fand ich so stark, dass ich ihn mir merken musste. Denn in diesen zwei simplen Sätzen steckt so viel Wahres.

Das Internet mit seinen Schattenseiten wird nicht mehr aus unserem Leben verschwinden. Aber wenn wir uns dieser Schatten bewusst sind und unseren Verstand benutzen, können wir in Frieden leben – hoffentlich.

Bsetzistei ist die wöchentlich erscheinende Kolumne aus der Feder der Redaktorinnen und Redaktoren des Zofinger Tagblatts.

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