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Die Zofinger Bevölkerung entscheidet über die Einführung der Bezeichnungen Stadtpräsidentin und Stadtpräsident

Stadtrat und Einwohnerrat möchten die heutigen Bezeichnungen Stadtammann und Vizeammann durch Stadtpräsident/Stadtpräsidentin und Vizepräsident/Vizepräsidentin ersetzen. Dazu ist eine Revision der Gemeindeordnung nötig. Am 12. März 2023 befindet die Zofinger Stimmbevölkerung darüber.

Die Begriffe Stadtammann und Vizeammann sind historische Bezeichnungen. Sie entstammen einer Zeit, in der politische Ämter ausschliesslich männlich besetzt waren. Die bisherigen Bezeichnungen sind nicht mehr zeitgemäss. Aus diesem Grund sollen in Zofingen die geschlechtergerechten Bezeichnungen Stadtpräsident und Stadtpräsidentin, respektive Vizepräsident und Vizepräsidentin, nun auch offiziell eingeführt werden, nachdem sich die oberste Zofingerin Christiane Guyer bereits seit einiger Zeit selbst Stadtpräsidentin nennt.

Obwohl im Kanton Aargau noch standardmässig die traditionellen Bezeichnungen Ammann und Vizeammann durch die Gesetzgebung vorgesehen sind, dürfen die Gemeinden die Funktionsbezeichnung in der Gemeindeordnung selber wählen. Die Stadt Zofingen wäre damit nicht alleine. Die Stadt Aarau zum Beispiel hat sich bereits 2013 zu einem Wechsel entschieden. Auch Aarburg hat den Wechsel der Bezeichnungen schon umgesetzt. In anderen Kantonen werden ebenfalls die Begriffe Präsident/Präsidentin und Vizepräsident/Vizepräsidentin verwendet. Im Nachbarkanton Zürich wird der Begriff des Gemeindeammanns für die Betreibungs- und Vollstreckungsbeamten verwendet, was zu Verwechslungen führt.

Regierungsrat befürwortet eine Änderung der Bezeichnungen
Auf kantonaler Ebene sollen die heutigen Begriffe Ammann und Vizeammann aufgrund einer im Grossen Rat überwiesenen Motion voraussichtlich 2026 generell abgelöst werden. Der Regierungsrat befürwortet eine Änderung der Bezeichnungen. Sie sei zeitgemäss und diene der Verbesserung der sprachlichen Gleichbehandlung der Geschlechter. Es sprächen keine sachlichen Gründe dagegen. Die Stadt Zofingen positioniert sich immer wieder als innovative, moderne Stadt und geht in Sachthemen als Pilotstadt regional und kantonal voraus. Bei der letzten Revision der Gemeindeordnung wurde auf eine Änderung der Begriffe verzichtet. Die Frage der geschlechtergerechten Bezeichnung war damals nicht aktuell. Die Ausgangslage hat sich diesbezüglich am 28. November 2021 geändert, als Zofingen mit Christiane Guyer erstmals in der Geschichte eine Frau als Stadtammann wählte. Nun möchten der Stadtrat und eine Mehrheit des Einwohnerrats den Schritt zu einer modernen, geschlechtergerechten Bezeichnung machen.