Diese Weihnachtsgeschenke machten die ZT-Redaktion glücklich
Hier wird der Traum vom Zirkus Wirklichkeit
Die Handpuppe «Prinzessin Finöggeli» fürs Kasperli-Theater, die Lego-Paradisa-Kollektion – die pastellfarbene Glamourwelt mit Strandfeeling begeisterte mich als Kind –, die grosse Aquarell-Farbstifte-Schachtel von Gotti und Götti oder doch der Playmobil-Zirkus? Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich als Kind immer grossartige Geschenke von den Eltern, Grosseltern, vom Gotti und Götti erhalten habe. Die Auswahl für das beste von allen fiel mir entsprechend schwer. Doch mein Herz schlug für den Zirkus. Schon als kleines Mädchen wollte ich Trapezkünstlerin werden und mit dem Zirkus herumreisen. Dieser Traum wurde zwar nicht Wirklichkeit – ausgenommen der einwöchige Abstecher in den Kinderzirkus Pipistrello –, ausleben konnte ich meine Faszination aber mit dem Playmobil-Zirkus, den ich zu Weihnachten 1993 geschenkt bekommen habe. Die Playmobil-Indianer meines Bruders durften dann die Vorstellungen besuchen kommen. Sie bekamen Seiltänzer, Zauberei, Raubtier- Nummern und natürlich Trapez-Akrobatik zu sehen. Es freut mich besonders, dass mein Playmobil-Zirkus heute mein Gottemeitli ebenso begeistert.
Janine Müller, Mitglied der Chefredaktion
Und trotzdem wurde ich nicht Ingenieur
Es muss in der ersten Hälfte der 70er-Jahre gewesen sein, ganz genau weiss ich es nicht mehr. Ich hatte nicht den blassesten Dunst, was meine Eltern mir zu Weihnachten unter den Baum legen würden. Auf jeden Fall war es ein ziemlich grosses Paket, das da im Laufe des 24. Dezembers sorgfältig hindrapiert wurde. Aber nicht sehr schwer. Ich durfte es schütteln. Keine Ahnung! Zum Vorschein kam eine rotschwarze Schachtel mit der Aufschrift «Elektromann». Danach war es einige Tage um mich geschehen. Am nächsten Morgen schlich ich mich in aller Herrgottsfrühe in die Stube, um jedes Einzelteil des Lernkastens zu begutachten und das Begleitheft ab Seite 1 Buchstabe für Buchstabe zu studieren (eine 4,5-Volt- Batterie hatten wir im Vorrat, zum Glück! Damals gab es noch keine Tankstellen-Shops). Ich bastelte Blinklicht-Anlagen, eine Alarm-Einrichtung, ein Elektro-Motörchen. Meine Eltern staunten und glaubten, ich würde eines Tages Ingenieur werden – sie guckten einem glücklichen Buben glücklich zu. Erst viel später erfuhr ich, dass der Erfinder der Experimentier-Baukästen, die im Stuttgarter Kosmos-Verlag erschienen, ein Schweizer war. Er hiess Wilhelm Fröhlich (1892–1969) und erhielt 1957 von der Universität Bern die Ehrendoktorwürde verliehen. Zu Recht!
Philippe Pfister, Chefredaktor
Matti, mein geschundener König der Wälder
Meinen Plüschelch Matti (bei uns haben alle Plüschtiere Namen) habe ich zwar zu einem Geburtstag erhalten, trotzdem ist er mein allerliebstes Geschenk, das ich je erhalten habe. Es war etwa 1984, als ich Matti in der Ikea Spreitenbach entdeckte und ihn unbedingt wollte. Die Ikea war damals noch sehr schwedisch und hatte landestypische Tierarten im Angebot, vor allem den König der Wälder, wie Elche auch genannt werden. Matti war mein ständiger Begleiter, egal ob in die Ferien oder sogar mal in die Schule. Deshalb sieht er so geschunden aus. Auch heute noch, 40 Jahre später, hat er einen Ehrenplatz Zuhause.
Philipp Muntwiler, Redaktioneller Produzent
Lego-Nr. 4709 ist die Krönung meiner Sammlung
Zu der Zeit, als der erste Harry-Potter-Streifen in den Kinos lief, kam auch eine Menge Merchandise auf den Markt – zum Beispiel Spielzeug, Kleidung oder Schulutensilien. Das war im Jahr 2001, ich war acht Jahre alt und von der Zauberwelt begeistert. Daher wünschte ich mir und bekam auch einiges an Harry-Potter-Schnickschnack. Wovon ich aber auch ein grosser Fan war, ist Lego. Dementsprechend fuhr ich auf die Harry-Potter-Lego-Sets ab, die perfekte Kombination meiner Leidenschaften. Zuerst bekam ich die kleineren und mittelgrossen Sets, die bestimmte Film-Szenen darstellen wie die, in welcher der Troll die Zauberlehrlinge angreift, oder die, in der Professor Quirrell seinen Turban auszieht und Lord Voldemort an seinem Hinterkopf offenbart. Noch heute habe ich jedes einzelne Set – und keinen einzigen Lego-Stein verloren, worauf ich ziemlich stolz bin. Zu Weihnachten wünschte ich mir folglich das grosse Set, das Schloss Hogwarts, die Lego-Nr. 4709 – die Krönung meiner Sammlung. Und ich bekam es.
Ilir Pinto, Stagiaire
Stoffhund Médor hat wieder einen Ehrenplatz erhalten
Ehrlich gesagt, war es gar nicht so einfach, mich an ein Weihnachtsgeschenk zu erinnern… Ich messe materiellen Dingen offenbar nicht soviel Bedeutung zu. Aber meine betagte Mutter erinnerte mich daran, dass ich einmal schampar Freude hatte an einem Plüschtier. Als ich vier Jahre alt war – schon sehr lange her – erhielt ich einen roten Plüsch-Hund. Wir nannten ihn Médor. Er schlief selbstverständlich neben mir und ich nahm ihn überallhin mit, auch in meine Sommerferien zu den Grosseltern. Wir waren offensichtlich unzertrennbar. Médor ist also weitgereist in seiner Jugend, nach Wiesbaden zu meiner Omi mütterlicherseits oder ins Ferienhaus meiner anderen Grosseltern in der Bretagne. Bis vor zwei Tagen ruhte Médor in einer Kartonschachtel mit Plüschartgenossen im Keller. Nun hat er wieder einen Platz auf dem Regal des Büchergestells im Arbeitszimmer erhalten und kann von dort beobachten, ob ich schön artig bin.
Marc Benedetti, Leiter Luzern
Neue Welt auf zwei Rädern
1984 bestand meine Welt aus drei Buchstaben: BMX. Ich hatte mir nach vielen Monaten Fensterputzen, Rasenmähen und Einladungen in Couverts verpacken endlich die nötigen 230 Franken für mein erstes BMX-Velo der Marke Bianchi verdient (ein fürchterlich schweres Stahlding) und verbrachte nun die meiste Zeit im Sattel – ohne eine wirkliche Ahnung davon zu haben, was man mit diesen Velos eigentlich anstellen konnte. BMX-Magazine auf Deutsch gab es damals keine. Im TV kam BMX nicht vor. Meine einzige «Quelle» war eine kurze Szene im Film «E.T. der Ausserirdische», in der man erahnen konnte, dass man mit diesen BMX-Rädern richtig durch die Luft fliegen konnte. Meine Mutter kam dann auf die Idee, mir im «Presse-Center» in Zürich ein Jahresabo für das einzig wahre BMX-Magazin zu organisieren: «BMX Action». Wie schwierig es damals war, ein Magazin aus den USA zu abonnieren, kann man sich heute kaum mehr vorstellen. Ewig werde ich meiner Mutter dafür dankbar sein, sie hatte mir nicht nur ein «Heftli» abonniert, sie hatte mir den Eintritt in eine völlig neue Welt geschenkt, die mich bis heute begeistert.
Oliver Schweizer, Leiter Online
Mein schönstes Geschenk kam aus Paris
Die besten Weihnachtsgeschenke sind für mich die, die man nicht erwartet. Und an diesem besonderen Weihnachtsabend vor 17 Jahren konnte ich es kaum erwarten, Weihnachten mit meinen Grosseltern zu feiern. Meine Grosseltern lebten in Paris und hatten nur wenig Zeit und Geld, um unsere Familie regelmässig zu besuchen. Die Freude meinerseits war also riesig, als meine Eltern ankündigten, dass wir Weihnachten alle unter einem Dach feiern würden. Das Weihnachtsfest habe ich noch gut in Erinnerung. Es war ein lustiger Abend, wir schmückten den Weihnachtsbaum und mein Grossvater plauderte dabei viel über das Pariser Stadtleben, während ich vor allem glücklich war, ein paar schöne Stunden mit ihm zu verbringen. An ein spezielles Weihnachtsgeschenk, das ich damals erhalten habe, kann ich mich nicht erinnern. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass die Zeit mit den Liebsten kostbarer und spezieller ist als jedes Geschenk unter dem Weihnachtsbaum. Meine Grosseltern sind mittlerweile verstorben.
Frrok Boqaj, Redaktor Region
Endlich richtig ausgerüstet
An ein spezielles Weihnachtsgeschenk aus meiner Kindheit kann ich mich nicht erinnern, jedoch an eins, das mir heute sehr nützlich ist. Vergangenes Jahr schenkte mir mein Vater nämlich eine Langlaufausrüstung. Ich bin nicht sicher, ob er dies wegen Weihnachten tat, oder weil ich sein Mitglied erregte. Ich hatte mir zuvor selbst eine im Brockenhaus besorgt, doch mein erster Versuch auf vereister Loipe hatte mit blutigen Unterarmen und Schürfungen am ganzen Leib geendet. Also fuhr ich zu einem Langlaufcenter, liess mich auf Kosten meines Vaters fachkundig beraten und verfüge nun über das richtige Material für den sportlichen Ausgleich zum harten Büroalltag. In meiner Jungend mochte ich Langlauf zwar überhaupt nicht, aber habe mittlerweile die Vorteile dieses Sports erkannt: Ich brauche mich nicht stundenlang abzumühen, um zum Ausgleich zu kommen. Eine kleine Runde von vielleicht 20 Minuten reicht vollkommen aus, damit ich den Rest des Tages kaputt bin.
Markus Mathis, Redaktor Region/Luzern
Mit dem richtigen Shirt zum WM-Titel?
Meine Weihnachtswünsche waren immer sehr eintönig. Als Kind wünschte ich mir tonnenweise Lego, als Jugendlicher hatte ich am meisten Freude an Barem. Meine Freundin war letztes Jahr etwas kreativer. Seit zwei Jahren bin ich Mitglied im Darts Club Gäu und mittlerweile sogar im Vorstand. Ein Verein, der hauptsächlich aus Kollegen und Bekannten besteht. Zweimal monatlich «trainieren» wir in unseren Räumlichkeiten in Fulenbach. Sie überraschte mich deshalb mit einem T-Shirt des walisischen Darts-Weltmeisters Gerwyn Price, mit dessen Pfeilen ich bereits spiele. Das Shirt ziehe ich bei jedem Training an. Für den legendären Ally Pally, die Halle, in der in London jeweils die Darts-WM ausgetragen wird, reicht es aber trotzdem nicht. Diese läuft aktuell wieder und dauert noch bis am Dienstag, 3. Januar. Mit dabei ist auch wieder Gerwyn Price. Sein erstes Spiel an dieser WM hat er bereits gewonnen. Vielleicht steht er am 3. Januar sogar wieder im Final und ich kann ihn mit meinem T-Shirt anfeuern.
Marco Nützi, Redaktioneller Produzent
Karl Kiebitz und Flitz Flosch unter dem Weihnachtsbaum
Die Bescherung fand bei uns immer nach dem Essen und vor dem Dessert statt. Mein Bruder und ich hatten die Geschenke schon am Morgen abgecheckt. Ein Geschenk für mich hatte eine ungewohnte Form und war leicht – was da wohl drin ist? Als es endlich die Bescherung gab, habe ich dieses Geschenk als erstes ausgepackt. Es war ein Spick-Heft, zusammen mit verschiedenen Ordnern, in die das Heft abgelegt werden kann. Ich erinnere mich noch, dass ich neben dem Weihnachtsbaum sass, inmitten von Geschenkpapier und unausgepackten Geschenken und angefangen habe zu lesen. Eine Seite nach der anderen. Die anderen Geschenke, die ich noch bekommen habe, habe ich gar nicht mehr beachtet. Erst als die Kerzen heruntergebrannt waren und sich alle langsam dem Dessert widmeten, konnte ich mich von den Texten lösen. Heute bekommen meine Kinder ein Spick-Abo als Geschenk und ich hoffe, dass sie genauso Spass dran haben werden, wie ich damals.
Lilly-Anne Brugger, stv. Chefredaktorin