Apple startet KI-Offensive – das sind die wichtigsten Neuerungen
Zum Auftakt der alljährlichen Worldwide Developers Conference (WWDC) drehte sich alles um Software. Und die Gerüchteküche sollte recht behalten: Generative KI spielte eine zentrale Rolle. Millionen iPhone-User können sich auf eine mächtig aufgemotzte Sprachassistentin Siri freuen und auf neue KI-Funktionen, die allerdings vorerst nicht auf Deutsch verfügbar sein werden …
Ganz unbescheiden, nennt Apple seine eigene KI «Apple Intelligence». Damit bringe man «leistungsstarke generative Modelle direkt in den Kern» der iPhones, iPads und Macs. Dies ermöglicht eine Menge neuer Funktionen in Apples nativen Apps, etwa die Möglichkeit, Bilder zu generieren oder Texte zusammenzufassen.
Bei «Apple Intelligence» werde grossen Wert auf Datensicherheit gelegt: Das System entscheide automatisch, ob es die Verarbeitung auf dem Gerät selbst ausführe oder Apples Cloud-Computing-Server kontaktieren müsse, um die User-Anfrage zu erfüllen.
ChatGPT kommt – aber spielt die zweite Geige
Siris grosses KI-Upgrade beinhalte die Integration von OpenAIs aktuellem Chatbot «ChatGPT-4o». Die Apple-Sprachassistentin ermittle jeweils automatisch, ob eine Abfrage besser für ChatGPT geeignet sei und als User werde man vorab um Zustimmung gefragt.
ChatGPT werde später in diesem Jahr kostenlos in iOS 18 und macOS Sequoia auch ohne Account bei OpenAI verfügbar sein, und Apple verspricht, dass die Benutzeranfragen nicht protokolliert würden.
Mit der neuen iPhone-Software iOS 18 wird im Herbst eine Reihe neuer KI-Funktionen für Apples Standard-Apps eingeführt, darunter die Möglichkeit, E-Mails zusammenzufassen und Antworten zu generieren.
In der hauseigenen Fotos-App gibt es neu die Möglichkeit, in natürlicher Sprache nach gewünschten Sujets zu suchen. Und man kann auch Objekte im Hintergrund der Fotos mithilfe der KI ganz einfach bereinigen, ähnlich wie es die Konkurrenz bereits anbietet.
Die neuen KI-Funktionen sollen kostenlos auf dem iPhone 15 Pro sowie auf iPads und Macs mit M1-Chip und höher verfügbar sein. Vorerst nur auf Englisch, weitere Sprachen sollen nächstes Jahr folgen.
Und sonst so?
Abgesehen vom KI-Rummel führt Apple mit iOS 18 ein neues, besser auf die eigenen Bedürfnisse anpassbares Kontrollzentrum ein. Und auch der Homescreen lässt sich nach dem Update individueller gestalten.
Neu kann man über einen Mac-Computer direkt auf Daten und Apps auf dem iPhone zugreifen, ohne es dafür herausholen zu müssen.
Nachdem Apple im letzten Jahr die Unterstützung für den plattformübergreifenden Messaging-Standard RCS angekündigt hatte, bestätigte der Konzern nun, dass dies mit iOS 18 in der Nachrichten-App (ehemals iMessage genannt) verfügbar sein werde. Damit soll das sichere Chatten mit Android-Usern vereinfacht werden.
SMS via Satellit
Neu gibt es auch die Möglichkeit, das automatisierte Versenden von Textnachrichten zu planen. Und mit neueren Geräten lassen sich neben Texten auch SMS-Nachrichten über Apples eigenen Satellitendienst versenden.
In Gebieten ohne Mobilfunk-Empfang lässt Apple iPhone-Nutzer künftig Kurznachrichten über eine Satelliten-Verbindung verschicken. Das werde sowohl für iMessage-Chats zwischen Apple-Geräten als auch für klassische SMS funktionieren. Dabei können sowohl Text als auch Emojis übermittelt werden. Bisher hatte Apple nur eine Notruf-Funktion über Satellit angeboten.
Bestätigt hat sich auch das Gerücht, dass Apple eine eigene Passwort-Manager-App lanciert, in Konkurrenz zu bekannten Anbietern wie LastPass und 1Password. Damit lassen sich ganz einfach sichere Passwörter generieren und ohne weiteren Aufwand verwalten. Bisher war die Funktion in den Einstellungen untergebracht.
Taschenrecher-App fürs iPad
Über ein Jahrzehnt nach der Lancierung erhält das iPad eine hauseigene Taschenrechner-App. Sie bietet eine neue Funktion namens «Math Notes», um mathematische Aufgaben einfach zu lösen, indem man sie mit dem Digitalstift Apple Pencil auf den Screen schreibt. Die gleiche Funktionalität biete auch die Notizen-App.