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Ausgerechnet: SRF-Kritiker Gerhard Pfister hat neuen Job am Fernsehen
Gerhard Pfister hält sich mit Kritik am Schweizer Fernsehen nicht zurück. Er betitelte SRF auch schon mal als einen «Saftladen». SRF-News umgekehrt nannte ihn anlässlich seiner Rücktrittsankündigung als Parteipräsident einen «klugen Strategen mit Hang zur Polemik». So gross sind die Differenzen offenbar nicht, denn Pfister wird künftig für den «Literaturclub» auflaufen und regemässiges Mitglied der Kritikerrunde werden, wie der Sender am Dienstagnachmittag bekannt gab.
Der Noch-Parteipräsident der Mitte und Doch-nicht-Bundesratskandidat wird erstmals am 25. Februar am Sender zu sehen sein. Die neue Rolle des Politikers mag viele überraschen, doch sie kommt nicht von ungefähr. Pfister hat Germanistik studiert, Literatur unterrichtet und beim österreichischen Skandal-Schriftsteller und Nobelpreisträger Peter Handke promoviert. In diesem Jahr wird Pfister gemäss SRF zweimal als Literaturkritiker zu sehen sein.
Pfister lässt sich in der Medienmitteilung mit den Worten zitieren: «Ich danke für die Einladung, Bücher lesen und darüber diskutieren zu dürfen. Literatur entwirft Welten, in der eigenen Fantasie. Das unterscheidet Literatur von den realen Welten.» Er wird das Buch «Das grosse Spiel» des US-Autors Richard Powers in die Sendung mitbringen.
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SRF
Neben Gerhard Pfister zählen 2025 Elke Heidenreich, Thomas Strässle, Philipp Tingler, Milo Rau, Nina Kunz, Lukas Bärfuss, Adriana Altaras und Wolfgang M. Schmitt zum Team der Kritikerinnen und Kritiker. Moderiert wird die Sendung mal von Jennifer Khakshouri, mal von Laura de Weck.
Gerhard Pfister hatte mit Blick auf die Sendungsvielfalt auch schon mal gefordert:«Wir müssen die Debatte führen, was Service public heute bedeutet.»Nun, es scheint, als gehöre der Literaturclub dazu. Und: Ein Hang zur Polemik kann bei einer Literatursendung mit Blick auf die Quote auch nicht schaden.(jk)