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Das muss man als Sportler für 2025 wissen, wenn man nicht als unfreiwilliger Doper enden will

Welche Medikamente im Sport wegen ihrer Leistungssteigerung verpönt sind, wo die Gefahr bei Nahrungsergänzungsmitteln liegt, welche experimentellen Substanzen für Anti-Aging missbraucht werden und wieso die Dopingjäger bei Schmerzmitteln genauer hinschauen.

Die Welt-Antidoping-Agentur (Wada) nimmt per 1. Januar 2025 wie immer auf Jahresbeginn Änderungen an ihrer Doping-Verbotsliste vor. Grosse Anpassungen bei den verbotenen oder – wieder – erlaubten Substanzen gibt es für das neue Jahr nicht. Aber innerhalb der Medikamentengruppen, die eine Sperre nach sich ziehen, hat die Wada neue Beispiele angefügt und Präzisierungen vorgenommen.

In der Kategorie der Beta-2-Agonisten, das sind Medikamente zur Bekämpfung von Atemwegserkrankungen wie Asthma, gab es eine Änderung bei der inhalativen Verwendung des Wirkstoffs Formoterol. Leistungsasthma ist vor allem bei Ausdauerathleten im Wintersport ein weitverbreitetes Übel. Vor einigen Jahren sorgte die Aussage der norwegischen Sportmediziner, dass sie im Langlauf Asthmamittel vorsorglich verschreiben, international für Kritik.

Formoterol ist weiterhin bis zu einem Maximum von 54 Mikrogramm innerhalb von 24 Stunden erlaubt. Neu dürfen innerhalb dieser Toleranzgrenze aber höchstens 36 Mikrogramm über 12 Stunden inhaliert werden. Man will damit zwar den therapeutischen Einsatz des Medikaments erlauben, aber verhindern, dass eine einmalige grössere Dosis zur Leistungsverbesserung benutzt wird. Beta-2-Agonisten, die auf einem anderen Verabreichungsweg verwendet werden, bleiben im Sport jederzeit verboten.

Insulin hilft Kranken und macht Sportler stärker

In der Kategorie der Hormon- und Stoffwechselmodulatoren wurden neue Medikamente in die Verbotsliste aufgenommen. Zu dieser Art von Doping zählen Substanzen, welche den körpereigenen Stoffwechsel beeinflussen. Insulin als Beispiel reguliert den Blutzuckerspiegel, kann aber als Doping missbraucht werden, um den Glykogenspeicher in den Muskeln zu vergrössern und dadurch letztlich die Muskelmasse zu steigern.

Auch das Herzmittel Trimetazidin gehört in diese Klasse und wird zur Leistungssteigerung im Sport missbraucht. Zuletzt wurde es bei der polnischen Tennisspielerin Iga Swiatek nachgewiesen.

Aufgenommen wurden sogenannte «MOTS-c», das ist ein Peptid aus 16 Aminosäuren. Obwohl es sich um ein experimentelles Medikament handelt, das nicht für den therapeutischen Einsatz beim Menschen zugelassen ist, wird die Substanz manchmal von Wellness-/Anti-Aging-Kliniken und in den sozialen Medien als Mittel zur Gewichtsabnahme vermarktet.

Auch Drogen tauchen in der Dopingliste auf

In den Klassen Diuretika und Maskierungsmittel ist das Medikament Xipamid nun ebenfalls explizit als verboten aufgeführt, ebenso im Bereich der Stimulanzien die Mittel Hydrafinil, Midodrin und Tesofensin. Umgekehrt ist das ADHS-Mittel Guanfacin nun explizit zur Anwendung erlaubt. Neu in sämtlichen Ski- und Snowboarddisziplinen erlaubt sind Betablocker.

Eine explizite Warnung geht betreffend Tesofensin an die Sportler. Diese ursprünglich gegen Alzheimer und Parkinson entwickelte, heute aber primär zur Gewichtsreduktion eingesetzte Substanz taucht immer öfter als Bestandteil von Nahrungsergänzungsmitteln auf.

Oft spannender als die Verbotsliste ist die sogenannte «Monitoring List» der Wada. Dort wird die Anwendung von Substanzen vorerst verstärkt überwacht, um die Grundlagen für ein mögliches späteres Verbot zu erhalten. In diese Liste wurden für 2025 neu zwei Substanzen mit Blick auf den Missbrauch im Trainingsbereich aufgenommen: das Betäubungsmittel Fentanyl und das Schmerzmittel Tramadol. Im Wettkampf ist die Anwendung beider Substanzen bereits heute verboten.

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