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Männer sind im Sport schneller bereit zu betrügen als Frauen

Eine grosse wissenschaftliche Befragung aus England belegt auch länderspezifische Unterschiede in der Bereitschaft zum Dopingkonsum.

Eine gross angelegte Forschungsarbeit der Universität von Birmingham verglich die potenzielle Bereitschaft im Sport, Dopingmittel zu konsumieren. Dazu fand eine Befragung von 4644 lizenzierten Athletinnen und Athleten aus Grossbritannien, Italien und Griechenland statt.

Vertreten waren insgesamt 48 Sportarten, darunter am häufigsten Fussballer und Leichtathleten. Die Datenerhebung wurde von der Welt-Antidoping-Agentur (Wada) und dem Internationalen Olympischen Komitee mitfinanziert.

Die Sportler wurden zu zwei verschiedenen Szenarien befragt, wie wahrscheinlich es ist, dass sie in einem solchen Fall eine verbotene Substanz konsumieren würden. Bei einem Szenario geht es darum, rechtzeitig nach einer Verletzung für den Saisonhöhepunkt wieder fit zu werden.

Beim anderen Szenario stimmt die Form kurz vor einem solchen Highlight nicht. In beiden Fällen liege die Chance, beim Dopen erwischt zu werden, bei null. Die Befragten konnten auf einer Skala von 1 bis 7 wählen, wie gross die Wahrscheinlichkeit wäre, selbst zu betrügen.

Wer mehr über Doping weiss, greift weniger darauf zurück

Grundsätzlich ist die Bereitschaft der Befragten, in einem solchen Szenario auf verbotene Substanzen zurückzugreifen, sehr tief. Sie unterscheidet sich allerdings in einigen Bereichen deutlich voneinander. So waren Männer deutlich mehr bereit zu betrügen als Frauen. Sportler aus Olympischen Disziplinen waren dies ungleich eher als Sportler aus nicht olympischen Sportarten.

Und offensichtlich kennen Athleten aus Grossbritannien signifikant weniger Skrupel als solche aus Italien und Griechenland. Zudem gilt: Je höher das Wettkampf-Niveau, desto eher ist man bereit, beim Erfolg nachzuhelfen. Dabei spielen Druck und finanzieller Anreiz eine entscheidende Rolle.

Die tiefere Bereitschaft von Sportlerinnen, zu Doping zu greifen, deckt sich mit vergleichbaren Studien neueren Ursprungs. Solche weisen auch nach, dass das Durchlaufen einer Anti-Doping-Aufklärung bei den Athleten zu einer Senkung der Bereitwilligkeit für die Anwendung von illegalen Substanzen führt.

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