Stadler beliefert Wien mit Flughafen-Expresszügen und Kalifornien mit weiteren Wasserstoffzügen
In den vergangenen 20 Jahren hat der grüne Expresszug City Airport Train (CAT), der zwischen dem Wiener Flughafen Schwechat und Wien-Mitte verkehrt, rund 20 Millionen Fahrgäste befördert. Anlässlich seines Jubiläums hat der CAT nun verkündet, in neue Züge des Ostschweizer Schienenfahrzeugbauers Stadler zu investieren.
Demnach beschafft der CAT bei Stadler drei fünfteilige Doppelstöcker des Typs Kiss. Jeder Zug wird rund 300 Passagieren Platz bieten und eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h erreichen. Die neuen Züge sollen 2027 ausgeliefert werden. CAT und Stadler zufolge sind die Züge «besonders auf die Bedürfnisse von Flugreisenden zugeschnitten». Das bedeute ausreichend Gepäckablagefläche, breitere Gänge und durchgehend eine Erste-Klasse-Bestuhlung mit extra breiten Sitzen.
Kapazität wird aufgestockt
Der City Airport Train gilt mit einer Fahrzeit von 16 Minuten als schnellste und komfortabelste Verbindung zwischen der Wiener Innenstadt und dem Flughafen Wien-Schwechat. Aktuell werden über 4000 Passagiere pro Tag transportiert. Der CAT gehört dem Flughafen Wien und den ÖBB.
Mit den neuen Stadler-Zügen stocke der CAT die Kapazität auf seiner 20 Kilometer langen Strecke deutlich auf. Die aktuellen CAT-Züge, die ebenfalls Doppelstöcker sind, bieten jeweils 243 Sitzplätze. Stadlers Kompetenzzentrum für Doppelstöcker ist das Werk in St.Margrethen.
Grössere Wasserstoffzüge für Kalifornien
Zudem hat Stadler in Kalifornien einen Vertrag zur Lieferung weiterer vier Wasserstoffzüge unterzeichnet. Die Vereinbarung enthält auch eine Option für bis zu 25 zusätzliche Fahrzeuge des Typs Flirt H2. Der Vertrag basiert auf einer entsprechenden Absichtserklärung, die bereits im September 2022 unterschrieben worden war.
Laut früheren Angaben werden diese neuen Wasserstoffzüge in Stadlers US-Werk in Salt Lake City gefertigt. Dies im Gegensatz zum ersten solchen Zug, den die San Bernardino County Transport Authority 2019 bei Stadler bestellt hatte. Dieser Zug ist in Bussnang hergestellt worden und wird ab 2024 Los Angeles und San Bernardino verbinden.
Anders als der erste Wasserstoffzug für Kalifornien, der ein Zweiteiler ist, handelt es sich bei den nun fest bestellten Fahrzeugen um vierteilige Züge, die von zwei kalifornischen Verkehrsbehörden geordert worden sind.
Im Rennen um einen Grossauftrag der Stadt Rom für Strassenbahnen hat Stadler den Kürzeren gezogen. Die Römer Verkehrsgesellschaft Atac hat den Rahmenvertrag mit dem spanischen Hersteller CAF unterzeichnet. Es geht um bis zu 121 Trams im Wert von insgesamt 457 Millionen Euro. In einem ersten Schritt sei der Abruf von 40 Fahrzeugen geplant. Neben CAF und Stadler hatten sich ausserdem Hitachi Rail und Skoda um den Auftrag beworben. (T.G.)