Niederlage im Jura, aber der IHC Rothrist ist mehr als der Finalverlierer
Nach knapp einer Minute war die Partie in der Halle Forum BiWi lanciert mit dem 1:0 aus dem Gewühl heraus von Gwenaël Schüll. Fünf Minuten später zeigten Linus und Mika Werren, dass der IHC Rothrist ebenso schön kombinieren kann wie der mit dem schnellen Terrain besser vertraute Gastgeber, Mika Werren stellte auf 1:1. In der 11. Minute brauchten die Jurassier einen präzisen Querpass vor dem Tor, um die Rothrister Defensive auszuhebeln. Erneut Gwenaël Schüll traf, indem er völlig freistehend die orange Kugel in die Maschen hämmerte.
Dann lief die 17. Minute. Die Rothrister Verteidigung brachte den Ball unmittelbar vor Goalie Roger Schnellmann nicht weg, der Keeper kriegte ihn auch nicht zu fassen, wohl aber Jérôme Choffat, der ihn zum 3:1 über die Linie würgte. Linus Werren setzte kurz vor der ersten Pause ein Zeichen und hielt mit dem 2:3 noch alles offen.
Erste nennenswerte Szene im zweiten Abschnitt war, als Ken Walther in der 28. Minute auf die Strafbank musste. Der IHCR überstand die Strafe aber schadlos, konnte das folgende Powerplay selber aber auch nicht nutzen. In der Folge machten die Aargauer viele Chancen Rossemaisons zunichte, verwerteten im Gegenzug aber auch ihre nicht. Die Quittung dafür gab es in der letzten Minute des zweiten Drittels. Ein langer Pass landete bei Yaël Hirt, der sich ganz alleine vor Schnellmann viel Zeit nehmen und mit technisch sauberster Stockführung das 4:2 buchen konnte.
Die Rothrister Fans machten zünftig Stimmung
Während die Fans des IHCR ihr Team weiter lautstark anspornten, sorgte Ludovic Koller mit einem Schlenzer auf Pass von Jérôme Choffat mit dem 5:2 für die Vorentscheidung. Nach dem 6:2, bei dem Louis Mercay schneller reagierte im Pulk vor dem Rothrister Gehäuse als die IHCR-Defensive, nahm Stefan Siegrist sein Timeout und Sekunden später hatte Mika Werren das 3:6 auf dem Stock, scheiterte aber am erneut überragenden Rossemaison-Goalie Joël Vuilleumier. Antonio Zittlaus 7:3 und die beidem Treffer in den letzten zwei Minuten zum 9:2 waren Zugabe für den alten und neuen Schweizer Meister Rossemaison, der heuer nebst mit Offensivpower und einem Klasse-Keeper auch mit einer äusserst soliden Defensive überzeugte und das klar stärkste Team war.
Nach der Schlusssirene rollten die IHCR-Fans trotz der Niederlage ihr Transparent «IHCR – üsi Helde» aus und bejubelten ihre Mannschaft. Bei einigen Spielern flossen beim Warten auf die Ehrungszeremonie die Tränen. «Es tut weh, wir waren so nahe dran», sagte Rothrist-Captain Oliver Brunner. Er durfte den Pokal für den Meisterschaftszweiten entgegennehmen und seinen Teamkollegen die Silbermedaillen aushändigen – corona-konform war die Siegerehrung anders als in den Vorjahren. Klar hätte ich lieber den grösseren Pokal mitgenommen », meinte Brunner, «wir dürfen aber stolz sein auf das, was wir erreicht haben diese Saison.» Das unterstrich auch Trainer Stefan Siegrist: «Auch wenn die Enttäuschung im Moment riesig ist, müssen wir uns vor Augen halten: Wir sind heuer von einer guten Mannschaft zu einer der besten des Landes gereift und haben in dieser Finalserie enorm wichtige Erfahrungen gesammelt und viel gelernt – diesem Team gehört die Zukunft.»
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Rossemaison – Rothrist 9:2 (3:2, 1:0, 5:0)
Forum BiWi. – 570 Zuschauer. – SR: Lambert/Oberson. – Tore: 2. Schüll (Turberg) 1:0. 7. Mika Werren (Linus Werren) 1:1. 11. Schüll (C. Stemer) 2:1. 17. Choffat 3:1. 20. Linus Werren 3:2. 30. Hirt (Simon) 4:2. 44. Koller (Choffat) 5:2. 48. Mercay (Neukomm/Ausschluss Gfeller) 6:2. 56. Mercay 7:2. 59. Choffat 8:2. 60. Studer (Schüll) 9:2. – Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Rossemaison, 3-mal 2 Minuten gegen Rothrist.
Rossemaison: Vuilleumier (ab 58. Sivasubramaniam); Choffat, Zittlau, Simon, C. Stemer, Hirt, Neukomm, Sauvain, Weiss, Mestre, Schüll, Koller, Mercay, Turberg, Studer, V. Stemer.
Rothrist: Schnellmann (Häfliger); Brunner, Eigenheer, Eschelbach, Humm, Martin Zietala, Walther, Andrin Pfranger, Freisinger, Gfeller, Ivan Zietala, Linus Werren, Roman Zietala, Mika Werren, Schär, Walser.
Bemerkungen: Rothrist ohne Lüthi und Roman Pfranger.