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Eine Gebärmuttersenkung trifft viele – und beeinträchtigt die Lebensqualität

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Nach einem minimalinvasiven Eingriff sind die meisten Patientinnen absolut beschwerdefrei und zufrieden.

Es ist ein Gefühl, das nur Frauen kennen. Genauer gesagt: ein knappes Drittel aller Frauen. Eine Gebärmuttersenkung fühlt sich an wie ein Fremdkörper zwischen den Beinen. Der Sport wird zur Mühsal, der Geschlechtsverkehr ist oft mit Schmerzen verbunden und die Lebensqualität leidet. Langfristig beheben lassen sich die Symptome nur mit Hilfe einer Operation. Am KSA Aarau hat man damit viel Erfahrung.

Dr. med. Evgenia Bousouni (l.) und Dr. med. Mirjam Bywater.
Bilder: zvg

Das Beckenbodenzentrum

Im interdisziplinären Beckenbodenzentrum des Kantonsspitals Aarau werden Beckenbodenprobleme wie Inkontinenz, Senkung der Genitalorgane oder Blaseninfektionen behandelt. Das Zentrum kooperiert eng mit Fachspezialisten anderer Disziplinen wie der Urologie und der Viszeralchirurgie. Es steht unter der Co-Leitung von Dr. med. Evgenia Bousouni, Leitende Ärztin Frauenklinik, und Dr. med. Mirjam Bywater, Leitende Ärztin Urologie und Neurourologie. (pd)

Mehr Infos zum Beckenbodenzentrum finden Sie HIER.

«Prolaps-Eingriffe sind bei uns an der Tagesordnung.» Dr. med. Evgenia Bousouni ist Leitende Ärztin der Frauenklinik und Co-Leiterin des Beckenbodenzentrums im Kantonsspital Aarau. Als Prolaps wird fachmedizinisch die Senkung eines Organs in eine Öffnung bezeichnet – also etwa die Senkung der Gebärmutter in die Scheide. Ursache ist meist eine Kombination verschiedener Risikofaktoren: Beckenbodenschwäche, zunehmendes Alter, Hormonveränderungen. Auch wenn Geburten das Risiko erhöhen, sind nicht nur Mütter betroffen.

Die Diagnose ist rasch gestellt: Im Rahmen einer gynäkologischen Untersuchung ist eine Senkung der Gebärmutter von blossem Auge sichtbar. Auch die Symptome sind mannigfaltig: Neben dem unangenehmen Fremdkörpergefühl in der Scheide leiden Frauen oft unter Harndrang, teils ohne die Blase leeren zu können. Daneben kann es beim Geschlechtsverkehr zu Schmerzen kommen.

Öffentliche Vorträge des Beckenbodenzentrums Aarau

Informieren Sie sich an den öffentlichen Vorträgen des Beckenbodenzentrums Aarau am Mittwoch, 8. März über Themen wie die Gebärmuttersenkung, Harnwegsinfekte und Beckenbodenbeschwerden. Das Team beantwortet gerne Ihre Fragen und freut sich auf Sie.

Programm:

Senkung von Blase, Gebärmutter und Darm: Diagnostik/Behandlungsmöglichkeiten
Dr. med. Evgenia Bousouni, Leitende Ärztin Gynäkologie, Frauenklinik KSA

Was tun bei wiederkehrenden Harnwegsinfekten?
Dr. med. Mirjam Bywater, Leitende Ärztin Urologie und Neurourologie, KSA

Physiotherapie bei Beckenbodenbeschwerden
Marieke van Beek, Physiotherapeutin KSA

Pessar-Sprechstunde: Hilfe bei Senkungsbeschwerden und ungewolltem Urinverlust
Manuela von Arx, Fachfrau Urogynäkologie KSA

KSA Kantonsspital Aarau, Hörsaal, Haus 1 UG, Mittwoch, 8. März, 19 bis ca. 20.30 Uhr

«Man kann nicht alles beeinflussen»

Auch wenn man einer Gebärmuttersenkung durch regelmässiges Beckenbodentraining vorbeugen kann, lässt sich das Risiko nicht komplett bannen. Evgenia Bousouni möchte keine falschen Erwartungen wecken. «Man kann leider nicht alles beeinflussen.» Hat sich die Gebärmutter einmal gesenkt, braucht es eine individuell auf die Patientin zugeschnittene Therapie. Dieser geht eine Beurteilung durch eine Beckenbodenfachperson voraus. Häufig ist eine Operation unumgänglich. Wobei der Eingriff heutzutage nur noch ein kleiner ist.

«Wir operieren minimalinvasiv», erklärt Evgenia Bousouni. «Wir», das sind PD Dr. med. Dimitri Sarlos, Chefarzt Gynäkologie und Gynäkologische Onkologie, und sie selbst. Minimalinvasiv bedeutet, dass nur ein winziger Schnitt gemacht wird und dementsprechend keine grosse Narbe zurückbleibt. Bei der sogenannten laparoskopischen Sakrokolpopexie, der Senkungsoperation via Bauchspiegelung, werden die Positionen von Gebärmutter, Blase und Darm korrigiert und anschliessend mithilfe von Netzen fixiert. Auf diese Weise bleiben die Organe da, wo sie hingehören. Manchmal wird im Zuge des Eingriffs ein Teil der Gebärmutter entfernt.

Nach der Operation bleibt die Patientin zwei Nächte zur Überwachung im Spital. Sechs Wochen lang sollte sie auf das Heben von Gewichten verzichten. Bei der anschliessenden Kontrolluntersuchung wird das Operationsresultat nochmals überprüft. Die meisten Patientinnen sind absolut beschwerdefrei und zufrieden.

Eine Gebärmuttersenkung sei zwar in der Regel ungefährlich, doch in den meisten Fällen leide die Lebensqualität der Patientinnen. «Unser Ziel ist es, diese signifikant zu verbessern.» Der Erfolg gibt der 38-jährigen Ärztin recht: Gemäss einer Datenerhebung der Frauenklinik KSA Aarau sind 96 Prozent der Patientinnen nach der Operation langfristig zufrieden. Und mit ihnen Evgenia Bousouni.

Alice Graf

«Der Spitalaufenthalt ist nur kurz»


Nachgefragt bei Dr. med. Evgenia Bousouni

Frau Bousouni, sind bei Gebärmuttersenkungen ambulante Eingriffe möglich – oder ist immer ein stationärer Aufenthalt nötig?

Der Eingriff bei der Gebärmuttersenkung dauert rund eineinhalb Stunden und erfolgt stationär. Die Patientinnen treten am Tag der Operation ins Spital ein, bleiben meistens zwei Nächte lang und können anschliessend nach Hause gehen. Zuhause gilt es zu beachten, dass starke körperliche Aktivitäten und das Heben von schweren Lasten für die nächsten sechs Wochen zu vermeiden sind. Ansonsten können die Patientinnen meist nach wenigen Tagen uneingeschränkt ihrer normalen Tätigkeit nachgehen.

Wie ist es mit Schmerzen unmittelbar nach dem Eingriff – und die Tage und Wochen danach?

Nach der Operation benötigen die Patientinnen ein paar Tage lang Schmerzmittel, die dann aber ungefähr nach einer Woche abgesetzt werden können.

Welche Therapie ist nach dem Eingriff noch nötig?

Rund sechs Wochen nach der Operation kommt die Patientin nochmals für eine Nachkontrolle zu uns ins Kantonsspital Aarau. Gemeinsam besprechen wir dann, ob die Patientin mit dem Ergebnis zufrieden ist. Meistens sind keine weiteren Therapien nötig und das Risiko, ein zweites Mal eine Gebärmuttersenkung zu erleiden, ist nach dem operativen Eingriff sehr gering. (zt)