Sie sind hier: Home > Reiden > Einen Strauss voller Hände mit guten Wünschen ins Land geschickt

Einen Strauss voller Hände mit guten Wünschen ins Land geschickt

Es sind herausfordernde Zeiten für den Verein Parasolka aus Reiden, der sich seit Jahren für ein besseres Leben von beeinträchtigten Menschen in der Westukraine einsetzt. Wegen dem Krieg konnten die ukrainischen Gäste nicht an der Versammlung teilnehmen.


Schon an der letztjährigen Vereinsversammlung blickte Parasolka (auf Deutsch: Regenschirm) auf spezielle Zeiten zurück. Die Coronapandemie verunmöglichte vieles. Kaum war die Pandemie «zu Ende», rückte der schreckliche Krieg in der Ukraine in den Fokus.

Er liess einen Besuch der CAMZ-Frauen, dem einheimischen NGO, welches mit Parasolka seit der Gründung eng zusammenarbeitet, nicht zu. Die wohltätige Organisation «Komitee der Medizinischen Hilfe in Transkarpatien» (CAMZ) besteht seit 2000 und engagiert sich schwergewichtig in den Bereichen Schutz der Menschenrechte sowie Veränderung und Entwicklung des Behindertenwesens in der Ukraine.

Wenigstens waren die vier CAMZ-Frauen per Zoom zu den 37 Anwesenden zugeschaltet. Dabei erzählten sie von ihrer Situation in Transkarpatien. In den beiden von Parasolka unterstützten Heimen sei der Alltag mehr oder weniger wie vor dem Krieg, sagte die Übersetzerin Lesja Levko. Obwohl Transkarpatien bisher von russischen Angriffen verschont blieb, gab es immer wieder Luftalarme, bei denen die Menschen in die Keller flüchten müssen.

Weiter berichtete CAMZ von den vielen Flüchtlingen, die tagtäglich Richtung Westukraine und in die Nachbarländer strömen. «Wir sind voll mit den humanitären Transporten beschäftigt», erzählte Lesja Levko. «Wir fühlen uns hier verantwortlich, all denen zu helfen, die es nötig haben.»

Ein grosses Dankeschön richtete sie an die vielen Spenderinnen und Spender von Parasolka, dank denen Lebensmittel, Medikamente, Bettsachen oder Hygieneartikel gekauft werden konnten. Sie seien langsam müde, hätten ihre Krise und psychisch nage die schlimme Situation, schilderte die Ukrainerin. Aber: «Wenn Krieg herrscht, gibt es keine Sonn- und Feiertage.» Mit viel Applaus und Glückwünschen wurden die vier zugeschalteten Frauen auf virtuellem Weg verabschiedet.

Positive Nachrichten vom vergangenen Vereinsjahr

Vor der eigentlichen Vereinsversammlung trafen sich die Mitglieder zu einem Rundgang in der Stiftung Schule und Wohnen Mariazell in Sursee. An der GV blickte der fünfköpfige Parasolka-Vorstand sodann auf das Vereinsjahr 2021 zurück. Es war ein Jahr, in dem viel Positives zu hören war.

So konnten wieder Workshops durchgeführt werden, die Vorstandsreise war wieder möglich und in Vilshany wurde die Holzwerkstatt für die Bewohnenden eingerichtet. Weiter gab es vom Vorstand Informationen zum Wohnheim Parasolka in Tjachiv, wo um- und ausgebaut wird. So soll in den nächsten Jahren ein «Kompetenzzentrum für Beeinträchtigte» geschaffen werden.

Ehrenamtlich arbeitender Vorstand wiedergewählt

Die Vereinsversammlung wählte den ehrenamtlich arbeitenden Vorstand um Andreas Schmid (Präsident), Beat Iseli (Vizepräsident), Henny Graf (Heilpädagogik), Ruedi Iseli (Finanzen), Chantal Moor (Sozialpädagogik) und Stephan Weber (Öffentlichkeitsarbeit) wieder. Ebenso hiessen die Anwesenden das Budget gut, das noch vor Kriegsbeginn erstellt worden war.

Bevor die Mitglieder bei einem feinen Apéro riche den Samstagnachmittag vor schöner Kulisse ausklingen liessen, betätigten sie sich kreativ. Sie pressten ihre Hände auf farbiges Papier, ummalten die Konturen und schrieben Wünsche auf die Hand. Die Sträusse von Händen werden nun in die Ukraine geschickt, mit den besten Wünschen, dass diese diese in Erfüllung gehen mögen. (swe)