Einwohnerräte Wacker und Hottiger zur Aargauer Steuervorlage: «Ein Steuerbschiss!» – «Eine faire Vorlage!»
Am 15. Mai stimmt das Aargauer Stimmvolk über Steuersenkungen ab. Einerseits sollen Unternehmen, die mehr als eine Viertelmillion Franken Gewinn erzielen, weniger Steuern bezahlen, konkret noch 15,1 Prozent statt heute 18,6 Prozent. Andererseits sollen Private künftig höhere Abzüge für die Krankenkasse machen können. Diese wurden seit 20 Jahren nicht mehr angepasst. Paare könnten eine Pauschale von 6000 Franken statt 4000 Franken abziehen. Für Einzelpersonen beträgt der Pauschalabzug neu 3000 Franken statt wie bisher 2000 Franken.
Die Steuerreform sei ein «Bschiss», sagen die Gegner. Es drohten künftig Steuererhöhungen. Die Vorlage sei sorgfältig ausgearbeitet, wenn der Kanton nichts mache, drohe er noch unattraktiver zu werden, kontern die Befürworter. In Zofingen haben SP, EVP und Grüne die Debatte über die Vorlage befeuert. In einem offenen Brief an den Stadtrat wollen die drei Parteien wissen, mit welchen Massnahmen die Stadtregierung drohende Steuerausfälle abzufedern gedenkt.
Auch der SP-Einwohnerrat und Ortsparteipräsident Michael Wacker spricht von einem «Bschiss», die Steuerausfälle müssten irgendwie kompensiert werden. FDP-Grossrat und -Einwohnerrat Tobias Hottiger hält im ZT-Talk dagegen: Der Aargau werde als Standort unattraktiver, mit einem Ja zur Vorlage profitieren am Schluss alle.