Trotz Knatsch auf der Spielerbank: Der HC Davos gewinnt nach 12 Jahren wieder den Spengler Cup
Auf der Davoser Bank wurde es hitzig. Zwar führte das Heimteam im Spengler Cup mit 1:0, dennoch flogen die Fetzen fast auf der eigenen Bank. Trainer Josh Holden packte den HCD-Stürmer Tomas Jurco am Trikot und schrie ihn an: «Stay active.» Jurco verlässt nach drei Monaten die Davoser und hat trotz Vertragsverlängerung ein Angebot aus Russland angenommen.
Doch zurück zum Spiel. Die emotionale Ansprache rüttelte auch Matej Stransky auf. Dieser ballte später die Fäuste und schlug auf sein Gegenüber ein. Als die Davoser schliesslich ein Tor erzielen, kann sich Stransky in der Kühlbox kaum mehr halten.
Die Partie startete jedoch nicht so emotional, wie sie für den HC Davos endete. Nach 12 Minuten und einem besseren Start in die Partie, kam der Kahlschlag für das Heimteam. Dynamo Pardubice ging in Führung, aber dann wurde der Treffer aberkannt und die Tschechen jubelten umsonst. Genau das Gleiche passierte bereits im Halbfinal gegen das Team Canada. Es schien als waren die Tschechen fortan mental ein wenig geschwächt. Davos nützte diese Situation aus, erzielte zuerst die Führung und doppelte später zum 2:0 nach.
Vom Doppelschlag zur Dreifach-Reaktion
Die Tschechen waren trotz dieses kleinen Durchhängers aber keine Mannschaft, die schnell aufgab. So kämpften sie sich während dem ganzen Turnier immer wieder zurück. Im Halbfinal schossen sie etwa innert drei Minuten drei Tore. Gegen Davos schlugen sie schneller zu. Innert 13 Sekunden erzielte Dynamo Pardubice den Ausgleich und brachte wieder Spannung ins Finalspiel. Danach schienen die Bündner von diesem Doppelschlag ein wenig geschwächt zu sein.
Doch auch der HC Davos erholte sich von den beiden Gegentreffern und nahm dank des schwedischen Verteidigers Klas Dahlbeck die Partie wieder in seine Hände. Die Bündner kamen in ihre Topform und schossen sich dank zwei weiteren Schweden zum 5:2. Die schwedischen Spieler im blau-gelbem Trikot brillierten während dem ganzen Turnier.
Pardubice hatte sichtlich Mühe nach dem Dreifachschlag eine Reaktion zu zeigen. Die müden Beine vom Halbfinal gegen Kanada wenige Stunden zuvor machten sich bemerkbar. Dennoch gelang es den Tschechen den Anschlusstreffer zu erzielen. Am Schluss behielten aber die Davoser die Nerven und siegten.
Für Davos ist es der erste Sieg am Spengler Cup nach zwölf Jahren. Insgesamt konnten die Bündner bereits 16-mal die begehrte Trophäe in die Höhe stemmen. Für den Tessiner Verteidiger Michael Fora ist es der erste Pokal in seiner Karriere. Er sagt: «Es ist ein unglaubliches Gefühl, vor allem den Spengler Cup mit dem HC Davos zu gewinnen einfach unglaublich.»
Mit dem Sieg von Davos gehen die Tschechen nun zum dritten Mal leer aus. Im letzten Jahr verlor der HC Sparta Prag im Penaltyschiessen knapp gegen den HC Ambri-Piotta. Ein Turnier vorher musste sich der HC Ocelari Trinec gegen Kanada geschlagen geben. Der Tschechen-Fluch bleibt bestehen.