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Kein Hummels, kein Goretzka – aber dafür der Pfleger von Oma Lotti? Das ist das Kader vom Schweizer Gruppengegner Deutschland

Auf unkonventionelle Art und Weise hat der DFB in dieser Woche Teile seines EM-Kaders bekannt gegeben. Identitätsstiftend sollte es sein, wie Bundestrainer Nagelsmann erklärt.

Was Nina Chuba, Lothar Matthäus, Frauke Ludowig, Felix Kross, Dachdeckerin Chiara und Oma Lottis Altenpfleger Rashid Hamid gemeinsam haben?

Genau, die deutsche Fussball-Nationalmannschaft. Was auch sonst?

Sie alle hatten in dieser Woche die Ehre, einen Spieler, der für die deutsche Nationalmannschaft für die EM im Sommer nominiert wurde, bekannt zu geben. Ab Sonntagabend wurden täglich Namen gedroppt, wie man das so schön sagt. In der «Tagesschau», in Youtube-Clips, auf Brottüten, auf grossen Konzerten oder vom Dönermann des Vertrauens höchstpersönlich.

Es war eine Massnahme des DFB, die unkonventionell ist, wohl nie da gewesen. Bundescoach Julian Nagelsmann bezeichnete sie am Donnerstag, als er die restlichen neun Spieler an einer klassischen Pressekonferenz verkündete, gar als genial. Eine gute Truppe sei da zusammengestellt worden – «könnte von mir sein», sagt Nagelsmann schmunzelnd.

Das Deutschland-Kader für die Heim-EM

Tor: Manuel Neuer, Marc-André ter Stegen, Alexander Nübel, Oliver Baumann

Abwehr: David Raum, Maximilian Mittelstädt, Joshua Kimmich, Benjamin Henrichs, Waldemar Anton, Nico Schlotterbeck, Robin Koch, Jonathan Tah, Antonio Rüdiger

Mittelfeld/Sturm: Robert Andrich, Pascal Gross, Toni Kroos, Aleksandar Pavlović, İlkay Gündoğan, Chris Führich, Leroy Sané, Florian Wirtz, Thomas Müller, Jamal Musiala, Deniz Undav, Niclas Füllkrug, Kai Havertz, Maximilian Beier

Zwischendurch konnte man das Gefühl bekommen, dass in Deutschland aber eben nicht nur Nagelsmann als Bundestrainer nominiert, wer denn nun die Deutschen zum ersehnten Sieg am Heimturnier führen soll, sondern dass es jeder der 83 Millionen weiteren Bundestrainer tut. Während täglich echte Nominationen publik wurden, gab es selbstredend auch Fakes.

Als letztes Beispielsprang «TV Total» am Mittwochabend aufund verkündete die Nomination von Matts Hummels. Ist er denn jetzt dabei? Oder nicht? Wer die – Zitat Nagelsmann der Identifikation dienenden Aktion des DFB – nicht feierte, der konnte mitunter sehr verwirrt sein.

Darum die kurze Aufklärung: Hummels, der seinen BVB gerade noch in den Champions-League-Final geführt hat, ist nicht dabei. Ebenso wenig wie Bayern Münchens Leon Goretzka. Bis zuletzt hatten sich die beiden Hoffnungen gemacht, Anfang der Woche bekamen sie die Absage. Nun sind sie die grossen Abwesenden im Kader des DFB. Nagelsmann argumentierte mit Wesenszügen von Menschen sowie Alterskategorien, die zusammenpassen müssen, es gehe nicht immer nur um die besten Spieler. Anhand einer passenden Mischung habe er entschieden.

Denn am Ende, da nominiert eben doch nur Nagelsmann mit seinem Team. Auch wenn dieser mit einem Augenzwinkern mitgibt, dass er nicht hoffe, dass Altenpfleger Rashid beim Zusammenzug plötzlich «aufdribble», nur weil ihn Oma Lotti mit Jonathan Tah verwechselt hatte.

Für die Deutschen beginnt das Turnier am 14. Juni mit dem Eröffnungsspiel gegen Schottland, im letzten Gruppenspiel duellieren sich die Deutschen dann am 23. Juni mit der Schweiz.

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