3:0 zum Abschluss für die Schweizer Nati – Jetzt geht es um die Plätze für die Heim-EM
In knapp 350 Tagen ist es so weit: In Basel eröffnet das Schweizer Nationalteam die Europameisterschaft im eigenen Land. An jenem Turnier gross aufzuspielen, ist das Ziel der Schweizerinnen. Deshalb wurden in den letzten Monaten alle Hebel in Bewegung gesetzt. Mit Pia Sundhage wurde als Cheftrainerin eine Welttrainerin verpflichtet, mit Nadine Angerer als Torhüterinnentrainerin eine Weltfussballerin und mit Johan Djourou ist jetzt ein ehemaliger Nationalspieler Koordinator des Frauen-Nationalteams.
Auch das Team selber liefert in dieser EM-Qualifikation. Für die Schweizerinnen, die als Gastgeberinnen für das Heimturnier qualifiziert sind, ging es lediglich um den Aufstieg in die Liga A der Nations League. Diese Aufgabe lösen sie fast makellos: Fünfmal gewinnen sie, nur auswärts in Ungarn setzt es eine 0:1-Niederlage ab.
Terchoun trifft erstmals seit acht Jahren wieder
Im letzten Qualifikationsspiel auf der Lausanner Pontaise gegen Aserbaidschan ist die Frage nach den Siegerinnen schnell gefunden. In der 25. Minute trifft Meriame Terchoun zur Schweizer Führung. Endlich gelingt der 28-Jährigen wieder ein Tor für das Nationalteam. Ihren letzten Treffer hatte sie am 9. April 2016 gegen Italien erzielt.
In der Folge dominieren die Schweizerinnen, müssen auf das zweite Tor aber lange warten. Sie scheitern immer wieder an ihrem Unvermögen, an der gegnerischen Torhüterin oder wie Ana-Maria Crnogorcevic gleich doppelt an der Torumrandung. In der 77. Minute gelingt Viola Calligaris mit dem Kopf nach einem Freistoss von Smilla Vallotto dann aber doch das 2:0. Und elf Minuten später erhöht Crnogorcevic nach einer Flanke von Noelle Maritz auf 3:0, was einem gerechten Endstand in dieser klaren Partie entspricht.
Crnogorcevic betreibt Werbung in eigener Sache
Für die Schweizerinnen endet dieses Länderspielfenster mit zwei Siegen. Für die Nationalspielerinnen ging es dabei auch darum, sich für weitere Aufgebote und das Heimturnier zu empfehlen. Denn die Plätze im Nationalteam werden, je näher die EM 2025 kommt, immer umkämpfter.
Die vielen jungen Talente üben Druck aus auf die erfahrenen Nati-Spielerinnen. Das spürt auch die 33-jährige Rekordnationalspielerin Crnogorcevic, die zuletzt im Aufgebot gefehlt hatte und nun mit zwei starken Spielen Werbung in eigener Sache betrieben hat. Nun soll die Spielerin, deren Vertrag bei Atlético Madrid auslief, mit einem neuen Klub weit in den Verhandlungen sein.
Auch für andere Nati-Akteurinnen könnten Sommertransfers noch zu einem Thema werden. Pia Sundhage hat mit ihren Nominationen gezeigt, dass sie auf Spielerinnen setzen möchte, die im Klub oft zum Einsatz kommen. Riola Xhemaili und Nadine Riesen könnten deshalb ihre Bundesliga-Klubs noch verlassen. Andere wie Alisha Lehmann (neu bei Juventus Turin), Sydney Schertenleib (Barcelona) oder Julia Stierli (Freiburg) haben bereits gewechselt.