Wegen tiefen Temperaturen: Schweiz stösst 2021 mehr Treibhausgas aus
Der Treibhausgas-Ausstoss belief sich im Jahr 2021 auf 45,2 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente (CO2-eq). Das sind 1,3 Millionen Tonnen mehr als noch 2020, wie das Bundesamt für Umwelt (Bafu) mit Blick auf das Treibhausgasinventar am Dienstag mitteilte. Die gute Nachricht: Gegenüber dem Basisjahr 1990 haben die Emissionen um 18,2 Prozent abgenommen.
Vor allem verantwortlich für den Anstieg im Jahr 2021 sind die Schweizer Gebäude. Deren Treibhausgas-Ausstoss betrug 11,7 Millionen Tonnen CO2-eq – 1,3 Millionen mehr als im Vorjahr, 30 Prozent weniger als 1990. Als Grund nennt das Bafu den kalten Winter. Daher seien im Vergleich zum Vorjahr mehr Brennstoffe verwendet worden, um die Gebäude zu heizen.
Laut Bafu zeigt der starke Einfluss der Wintertemperaturen auf den Ausstoss, dass der Gebäudesektor noch immer «zu einem bedeutenden Teil» mit Öl und Gas beheizt wird. Allerdings rechnet das Bundesamt mittelfristig mit weniger Emissionen – dank verbesserter Energieeffizienz und dem zunehmenden Ersatz von Öl- und Gasheizungen durch Wärmepumpen und erneuerbare Energien.
Corona hilft Verkehrssektor, Industrie stagniert
Nur leicht um 0,2 auf 13,9 Millionen Tonnen gestiegen sind die Emissionen im Verkehrssektor. Das sind 7 Prozent weniger als 1990. Der Verkehrssektor profitierte 2021 von den Coronamassnahmen, die das Verkehrsverhalten beeinflusst und zu tieferen Emissionen als in der Vor-Coronazeit geführt haben.
Unverändert blieben die Emissionen im Industriesektor. Mit 10,7 Millionen Tonnen CO2-eq liegt der Ausstoss rund 21 Prozent unter dem Basisjahr 1990. Laut Bafu nimmt der Treibhausgas-Ausstoss im Industriesektor seit 2006 tendenziell leicht ab.
Die übrigen Emissionen bei der Landwirtschaft, Abfallbewirtschaftung und synthetischen Treibhausgasen liegen 11 Prozent unter dem Wert von 1990. So betrug der Ausstoss der Landwirtschaft im Jahr 2021 beispielsweise 6,5 Millionen Tonnen – und bleibt damit weitgehend unverändert. (abi)