Endlich wieder Fasnacht in Sicht – «3G-Umzug» in Dagmersellen geplant
Das Allerwichtigste zuerst: Adrian Steinger, der bald 40-jährige Teilhaber eines Gartenbau- und Floristik-Unternehmens, wird als «Figaro I.» gemeinsam mit seiner Frau Sibylle 2022 durch die Dagmerseller Fasnachtstage führen.
Geplante Anlässe an der Dagmerseller Fasnacht
Sofern die nötigen Bewilligungen vorliegen, sind folgende Aktivitäten geplant:
24. Februar – Schmutziger Donnerstag: Kinderfasnacht und Ramba-Zamba-Ball in der Sporthalle (organisiert von der Häppere-Zunft)
26. Februar – Häppere-Samstig: Grosser Umzug und anschliessend Häppere-Ball in der Sporthalle
28. Februar – Güdismontag: Beizenfasnacht
1. März – Güdisdienstag: Häppere-Verbrennung mit Risotto-Essen auf dem Löwenplatz, anschliessend Uslumpete
Noch ist zwar Corona-bedingt vieles ungewiss, doch die Verantwortlichen sehen diesen Tagen voller Optimismus entgegen. Die Begeisterung bei den vielen Zuhörern auf dem Löwenplatz war gross, als am 11.11. um 19 Uhr die drei Guuggenmusigen Beerebiisser, Hürntalschränzer und Häppereschweller um die Wette schränzten. Endlich wieder Fasnacht!
Neues Motto und Gewand für die Fasnacht 2022
Nach dem lautstarken musikalischen Auftakt stand für die Häppere-Fasnächtler die Inthronisationsfeier im Restaurant Kreuzberg auf dem Programm. Bereits beim Nachtessen war knisternde Spannung wahrnehmbar. An den Tischen wurde gerätselt, wer wohl der neue Zunftmeister sei. Zunftobmann Franz Jost führte mit viel Witz und Herz durch den Abend.
Erinnerungen an eine rüüdig schöne Fasnachtszeit 2019 wurden wachgerufen, als Zunftmeister Arranius I., Toni Wyss, verabschiedet wurde. Er und seine Frau Sarah durften für ihr grosses Engagement eine Erinnerungsgabe und Blumen entgegennehmen.
Arranius I. wird in den Annalen der Häppere-Fasnächtler einen speziellen Platz einnehmen, ist er doch der erste Dagmerseller Zunftmeister, der aus bekannten Gründen eine zweijährige Amtszeit hinter sich weiss. Roman Käch, der neue Präsident der Häppereschweller, stellte das zum Motto «Nimm Mittel, Alter» passende neue Narrengewand der Guugger vor. Heidi Fischer hatte mit ihren kreativen Ideen einmal mehr einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet.
Der Ausklang erfolgt mit der traditionellen Rösti
Mittlerweise war die im Raum vorherrschende Spannung fast unerträglich geworden. Alle waren froh, als Franz Jost dazu aufrief, im Freien ein Spalier für das neue Zunftmeisterpaar zu bilden. Dieses brauste – trotz der kühlen Temperaturen – in einem schmucken Cabrio heran und wurde mit gebührendem Applaus und einem unüberhörbaren Raketenknall willkommen geheissen.
Die Identität der beiden späten Gäste blieb jedoch weiter verborgen, hatten sie doch Pferdemasken über ihre Köpfe gestülpt. Das Geheimnis endlich zu lüften, blieb dem abtretenden Zunftmeisterpaar vorbehalten.
Wahre Begeisterungsstürme brachen los, als die Gesichter von Sibylle und Adrian Steinger zu erkennen waren. Bei der anschliessenden Tauglichkeitsprüfung bekundeten die beiden absolut keine Mühe. Innert kurzer Zeit wurden zwei Buchs-Pflanzen durch den abtretenden und den neuen Zunftmeister in «Häppere» (Herdöpfel oder Kartoffeln) verwandelt. Die Jury drückte dabei ein Auge zu, verschaffte sich doch Steinger durch ein modernes Gerät Vorteile gegenüber seinem Vorgänger, der mit einem mittelalterlichen Werkzeug zu hantieren hatte.
Der neue Zunftmeister überzeugte in der Folge als talentierter «Rösti-Koch», der das traditionelle Häppere-Gericht mit schöner Kruste gleich mehrmals elegant wendete. Damit war alles klar und die Amtseinsetzung mit der Übergabe der Kleidungsstücke und der Insignien konnte vollzogen werden.
Martin Furrer fand beim Vorlesen des Zunftmeisterbriefes gespannte Zuhörer vor, lüftete er doch mit der Bekanntgabe des Namens „Figaro I.“ ein weiteres bestens gehütetes Geheimnis.
Punkt 11 Uhr 11 kündigten die Häppereschweller den Fasnachtsbeginn nochmals akustisch an. Die Zünftler schunkelten freudig mit und ihre fröhlichen Minen zeigten auf, wie gross die Vorfreude auf die Fasnacht 2022 ist. Es war bewegend, sich heute wieder einmal in diesem Kreis treffen zu können, waren sich die Häppere-Fasnächtler einig.
Zum anschliessenden Rösti-Essen fanden sich auch Delegationen befreundeter Zünfte ein. Alle hoffen nun, während der Fasnachtstage gemeinsam einen rüüdig schönen Streifzug durch das Mittelalter zu erleben.