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Endlich wieder ins Restaurant: Im zweiten Quartal legt die Gastronomie kräftig zu

Die Wertschöpfung der Schweizer Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 0,3 Prozent gestiegen, besonders im Dienstleistungssektor. Die Haushalte haben deutlich mehr Geld ausgeben.

Seit Anfang April, als die Coronamassnahmen aufgehoben wurden, steigt die Wertschöpfung der Schweizer Wirtschaft an. Spürbar ist das vor allem im Dienstleistungssektor. Wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) am Montag meldet, ist das Bruttoinlandprodukt (BIP) im zweiten Quartal um 0,3 Prozent gewachsen. Im ersten Quartal lag das Wachstum noch bei 0,5 Prozent.

Auch die privaten Konsumausgaben wuchsen kräftig: um 1,4 Prozent. Der höhere Konsum kommt gleichzeitig mit guten Aussichten für die Arbeitnehmenden: Im Vergleich zum zweiten Quartal 2021 ist die Beschäftigung von April bis Juni um 3,2 Prozent gestiegen, wie Zahlen des Bundesamtes für Statistik zeigen.

Wieder mehr europäische und amerikanische Gäste

Nach der «verhaltenen Entwicklung im Winterhalbjahr» haben die Haushalte mehr Geld in Hotels und Restaurants sowie für andere Dienstleistungen ausgegeben. So legte denn auch die Wertschöpfung im Gastgewerbe besonders kräftig zu: um 12,4 Prozent verglichen mit dem Vorjahresquartal. Die Erholung des Auslandtourismus setzte sich fort, besonders die Zahl der Logiernächte europäischer und US-amerikanischer Gäste.

Trotzdem hat sich das Gastgewerbe noch nicht von der Pandemie erholt: Der Vorkrisenstand der Wertschöpfung wurde von April bis Juni um rund 10 Prozent unterschritten.

Transport und Kommunikation top, Handel flop

Gestiegen ist die Wertschöpfung im zweiten Quartal auch in der Branche Kunst, Unterhaltung und Erholung (plus 1,4 Prozent) sowie im Bereich Transport und Kommunikation (plus 4,4 Prozent). Dessen Niveau liegt nun gar um 3 Prozent höher als vor der Pandemie.

Einen Wertschöpfungsrückgang verzeichneten nur zwei Branchen: die Finanzdienste (minus 1,5 Prozent) und der Handel (minus 2,1 Prozent). Dazu trugen gemäss Angaben des Seco insbesondere der Detailhandel mit Nahrungsmitteln und der Grosshandel bei.

Stark rückläufig waren auch die Warenexporte: Sie sanken aufgrund des Rückgangs des Transithandels um 11,5 Prozent. Im verarbeitenden Gewerbe insgesamt war die Wertschöpfung leicht rückläufig (minus 0,5 Prozent). Dies, nachdem sie laut Seco über sieben Quartale überdurchschnittlich stark gewachsen war. Besonders die chemisch-pharmazeutische Industrie hatte mit rückläufigen Exporten zu kämpfen.