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Virtuelles Reservekraftwerk: Bund und Energiekonzerne machen vorwärts

Wird der Strom knapp, so soll zusätzliche Energie aus Notstromaggregaten eingespeist werden. Entsprechende Verträge sind unterzeichnet. 

Drei Unternehmen haben vom Bund den Auftrag erhalten, ein virtuelles Reservekraftwerk aus Notstromaggregaten aufzubauen. Der Bund hat mit den Energiekonzernen Axpo, CKW und BKW entsprechende Verträge abgeschlossen. Dazu bündeln diese drei Konzerne als Pooler Notstromaggregate, die von ihren Besitzerinnen und Besitzern freiwillig und gegen eine Entschädigung zur Verfügung gestellt werden. «Diese Energiereserve kann von Swissgrid per Fernsteuerung bei Bedarf abgerufen werden». heisst es in einer Mitteilung des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) vom Mittwoch.

Die Verträge mit den drei Konzernen laufen über vier Jahre und haben eine Vertragssumme von rund 1 Million Franken. Im November hat der Bundesrat entschieden, dass er ein solches virtuelles Reservekraftwerk aufbauen will. Nun können sich Besitzer von Notstromaggregaten mit mindestens 750 kW Leistung und weiteren technischen Voraussetzungen bei einem dieser Pooler anmelden.

Dieser Dienst wird durch eine Prämie abgegolten, welche unter anderem die Kosten für Lagerung und Transport des Brennstoffs oder die Amortisation der Anlage durch einen fixen Betrag deckt (10’000 Franken/MW/Winter). Sollte tatsächlich Strom abgerufen werden, wird zudem eine Lieferprämie fällig. Das Bundesamt für Energie rechnet gemäss Mitteilung damit, dass im Winter 2022/23 mit den gepoolten Notstromaggregaten rund 280 MW Leistung als nationales «Reservekraftwerk» bereitgestellt werden können. Solche Notstromgruppen wurden bisher etwa bei Stromausfällen eingesetzt, um beispielsweise Trinkwasserversorgungen oder Leistungen von Rechenzentren sicherzustellen. (mg)