Energiepreise, Versorgungssicherheit und milder Winter prägten das Geschäftsjahr 2022 der StWZ Energie AG
Die StWZ Energie AG hat im Jahr 2022 – laut Geschäftsbericht – 68,7 Millionen Franken umgesetzt. Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einer Zunahme von 15,4 Millionen Franken oder 28,8 Prozent. Der Grund für diese Steigerung liege in den massiv höheren Energiebeschaffungspreisen, heisst es in der Medienmitteilung. Trotz dieses Umsatzanstiegs konnte StWZ nicht an das sehr gute Ergebnis des Vorjahres anknüpfen. Mit 2,7 Millionen Franken wurde ein solider Unternehmensgewinn nach Steuern erzielt, der aber 1,1 Millionen Franken unter dem Vorjahreswert liegt. «Diese Entwicklung ist hauptsächlich auf ein überdurchschnittlich mildes Jahr 2022 zurückzuführen», heisst es in der Mitteilung. Die Heizgradtage lagen mit 2732 im Vergleich zum Vorjahr (3315) um 17,6 Prozent tiefer.
Mildes Jahr wirkt sich auf verkaufte Energiemengen aus
Die Heizgradtage wirkten sich auf die Energieverbräuche der Kundinnen und Kunden aus. So sank der Absatz beim Gas um 14,5 Prozent auf 276,9 Millionen Kilowattstunden, bei der Fernwärme um 8,4 Prozent auf 14,7 Millionen Kilowattstunden und beim Strom um 4,7 Prozent auf 95 Millionen Kilowattstunden. Neben der warmen Witterung machten sich speziell beim Gasabsatz auch die Sparmassnahmen bemerkbar. «Zum einen dürften dies die individuellen Massnahmen sein, die jede und jeder zuhause umsetzen konnte. Zum anderen aber auch die Umstellung von Zweistoffkunden von Gas auf Öl», wird Paul Marbach, Geschäftsführer der StWZ Energie AG, in der Mitteilung zitiert. Beim Wasser lag die verkaufte Wassermenge gegenüber dem Vorjahr um 19,8 Prozent tiefer. Das liegt daran, dass die Belieferung einer anderen Gemeinde nicht mehr erforderlich war.
Energiepreise erreichten neue Höhen
Bereits im letzten Quartal 2021 stiegen die Energiepreise an den weltweiten Grosshandelsmärkten stark an. Im Jahr 2022 hat sich die Situation noch einmal verschärft. Der Ukraine-Krieg, die damit verbundenen Russland-Sanktionen sowie ausgefallene Kernkraftwerke in Frankreich waren die Hauptgründe für diese Marktreaktionen. Aufgrund dieser Entwicklungen stiegen die Beschaffungskosten von StWZ massiv an. Paul Marbach ergänzt dazu: «Dies wirkt sich auch stark auf die Preise der Gas-, Strom-und Fernwärmekunden aus.»
StWZ macht sich stark für Photovoltaik
StWZ möchte seine Abhängigkeit von ausländischen Energielieferanten möglichst senken und investiert deshalb in den Ausbau der erneuerbaren regionalen Energieproduktion. Einen wichtigen Teil spielen dabei die Photovoltaik sowie die Fernwärme. StWZ konnte im Jahr 2022 diverse Photovoltaik-Projekte bei Kunden realisieren und will seine Anstrengungen in diesem Bereich fürs Jahr 2023 nochmals steigern. «Mit jeder Photovoltaik-Anlage kommen wir dem Ziel des Bundes, dass bis 2050 40 Prozent des Strommix aus Sonnenenergie stammen, ein wenig näher», weiss Marbach. Gleichzeitig möchte man der stetig steigenden Stromnachfrage im Winter durch den weiteren Ausbau des Fernwärmenetzes entgegenwirken. Paul Marbach ist überzeugt: «Mit dem Neubau unserer Energiezentrale an der Mühlegasse in Zofingen haben wir die Voraussetzungen dafür geschaffen.» Ab Frühsommer 2023 wird diese nicht nur mengenmässig mehr, sondern auch nachhaltigere Fernwärme durch die Verbrennung eines höheren Anteils von Holz produzieren, notabene von regionalem Holz.