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So will der Aargau die Klimaziele erreichen

Der Kanton hat neue Massnahmen erarbeitet, um die Energiestrategie auf Kurs zu bringen. Sie basieren auf drei Säulen.

Bis 2050 soll die Schweiz klimaneutral werden. Doch bisherige Bemühungen, die Energiestrategie auf Kurs zu bringen, scheiterten. So lehnte das Aargauer Stimmvolk im September 2020 die Teilrevision des kantonalen Energiegesetzes ab. Auch das CO2-Gesetz auf nationaler Ebene wurde an der Urne verworfen.

Um die nächsten Schritte in der kantonalen Energiepolitik auszuloten, hat das zuständige Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) eine Delegation aller sieben Fraktionen des Grossen Rates an einen Runden Tisch eingeladen, wie es in einer Mitteilung heisst. «Natürlich gingen da die Meinungen zum Teil weit auseinander. Doch der Wille für einen gemeinsamen Ansatz ist da», sagt Landammann Stephan Attiger im Interview mit der Aargauer Zeitung.

Drei Pfleiler für ein Ziel

Der Regierungsrat will nun auf drei Pfeiler setzen: Der Ausstieg aus den fossilen Energieträgern, die Gewährleistung der Versorgungssicherheit und den Ausbau der erneuerbaren Produktion.

«Es wird eine schlanke Neuauflage des Energiegesetzes geben», so Attiger. Hauptpunkte der gescheiterten Vorlage waren Vorgaben zum Heizungsersatz und zur Eigenstromerzeugung bei Neubauten. «Letzteres lassen wir fallen und setzen in diesem Bereich auf die Solaroffensive.»

Ölheizungen werden nicht verboten, doch wer seine Heizung ersetzt, muss künftig mindestens 10 Prozent der Energie durch erneuerbare Energie bereitstellen. Zudem soll neu eine einfach anwendbare Härtefallregelung eingeführt werden, die Hausbesitzerinnen und -besitzer mit wenig Eigenmitteln entlastet.

Die Vorlage soll im ersten Halbjahr 2022 in die Anhörung

Der Grosse Rat hat bereits einer Solaroffensive zugestimmt und die Mittel vorab für mehr Zubau von Photovoltaik gesprochen. Dabei sollen Solaroffensive auch bei Anlagen «im nicht-gebäude gebundenen Bereich» (wie Brücken oder Lärmschutzwände) für einen Photovoltaik-Ausbau in Frage kommen.

Das Förderprogramm Energie im Gebäudebereich laufe ausserdem so erfolgreich, dass nach heutigem Stand die bis 2024 gesprochenen Mittel schon Ende 2023 aufgebraucht sein dürften. Mit dem Programm sollen Massnahmen an der Gebäudehülle, Holzheizungen, solarthermische Anlagen, Wärmepumpen und sogenannte Pilotanlagen unterstützt werden. «Weil die Nachfrage so gross ist, wird das BVU aber bis im Sommer 2022 einen Zusatzkredit beantragen. Ich hoffe, dass wir ihn bekommen.»

Die neue Vorlage soll laut Attiger im ersten Halbjahr des kommenden Jahres in die Anhörung gegeben werden. Mit diesen Plänen sei man auf einer Linie mit den Plänen des Bundesrates nach dem Volks-Nein zum CO2-Gesetz und leiste im Rahmen seiner Kompetenzen seinen Beitrag, um die Ziele des Bundes zu erreichen: Ab dem Jahr 2050 soll die Schweiz nicht mehr Treibhausgase ausstossen, als natürliche und technische Speicher aufnehmen können. (zen)

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