Arbeiter retten Büsi mit Bagger und Kamera aus der Kanalisation – zwei Stunden dauert die Befreiungsaktion
Diese Woche hat sich eine Katze in eine rund 40 Meter lange Kanalisationsleitung am Ennetbadener Rebberg verirrt. Mit dem Kamera-Ortungs-Equipment hat ein Mitarbeiter der S. Stutz Kanalreinigung AG aus Leuggern den Vierbeiner geortet und zusammen mit zwei Mitarbeitern des Werkdienstes lebend geborgen. Zwei Stunden dauerte die Rettungsaktion.
Fussgänger hatten zuvor das Wimmern der Katze aus einem Abwasserschacht an der Neuackerstrasse gehört und den Werkdienst verständigt. Die beiden Mitarbeiter fanden daraufhin heraus, dass die Katze in der Leitung von Wasser eingeschlossen war und keinen Ausweg mehr fand.
«Gutes Zureden half ebenso wenig wie das Anstupsen mit einer Kanalrute», schreibt die Gemeinde. Also boten die Mitarbeiter das auf Kanalservice spezialisierte Leuggemer Unternehmen auf, das daraufhin Bill Bornbusch nach Ennetbaden entsandte. Mit einer Kamera ortete er die Lage des Vierbeiners.
Zu dritt versuchten sie nochmals, das Tier herauszulocken. «Aber das Kätzchen war bereits so erschöpft, dass es sich nicht mehr bewegen wollte», sagt Bill Bornbusch. Also gruben sie die Leitung sorgfältig mit dem Bagger frei und öffneten sie an zwei Stellen – vor und hinter der Katze.
Auch schon Fledermaus aus Schacht gerettet
Verschreckt schlüpfte die nasse und dreckige Katze aus dem Rohr, sprang aus dem Graben und rannte davon. «Es war ein Geduldsspiel. Aber wir waren froh, konnten wir sie schliesslich lebend bergen», sagt Bill Bornbusch, der zum ersten Mal eine Katze aus der Kanalisation rettete. Dafür habe er schon mal eine Fledermaus aus einem Schacht geholt. «Das ist aber schon etwas länger her.»
Solche Aufträge habe das Unternehmen eher selten, bestätigt auch Patrick Stutz, der mit seinem Bruder Raphael Stutz das Unternehmen in zweiter Generation führt. «Umso schöner ist es, wenn dann, wie in diesem Fall, die Katze lebend geborgen werden kann.»
Wie lange das Tier vor dem Eintreffen ihrer Helfer in der Leitung feststeckte, ist unklar. Die Gemeinde schreibt: «Hoffentlich hat sie den Weg nach Hause gefunden und wurde dort von Frauchen oder Herrchen wieder aufgepäppelt.»