Asiatische Tigermücke erreicht den Aargau – so will der Kanton die Ausbreitung verhindern
Bei einer Untersuchung im vergangenen Oktober bestätigte das Schweizerische Tropeninstitut eine Verdachtsmeldung aus der Bevölkerung: zwei Brutstätten mit Larven Asiatischer Tigermücken wurden in Rheinfelden entdeckt. Damit wurden die ersten Tigermücken-Populationen im Aargau nachgewiesen, wie das Departement Finanzen und Ressourcen des Kantons in seiner Mitteilung vom Dienstag schreibt.
Die Asiatische Tigermücke stammt aus Südostasien und wurde durch den internationalen Verkehr nach Europa eingeschleppt, heisst es im Schreiben des Kantons weiter. In der Schweiz hat sie sich im Kanton Tessin und im Raum Basel bereits stark ausgebreitet. Sie kommt vorwiegend im Siedlungsraum vor, ist tagaktiv und kann mehrmals hintereinander stechen. Dadurch wird sie als sehr lästig empfunden. Zudem ist sie – wie andere Mücken – eine potenzielle Überträgerin von Krankheitserregern wie zum Beispiel des Dengue-, Chikungunya- oder des Zikavirus, wobei in der Schweiz bisher keine Krankheitsübertragung durch die Asiatische Tigermücke nachgewiesen wurde.
So erkennen Sie die Asiatische Tigermücke
Mit einer Körpergrösse von 0,5 bis 1 cm ist die Asiatische Tigermücke kleiner als die meisten einheimischen Stechmücken in der Schweiz. Man erkennt sie an der weissen Linie, die sich über ihren Rücken zieht, sowie an den schwarz-weiss gestreiften Beinen. Die in der Schweiz bereits weit verbreitete Asiatische Buschmücke ist ebenfalls gestreift, aber grösser als die Tigermücke.
Zur Überwachung der Ausbreitung der Asiatischen Tigermücke im Kanton Aargau ist die Koordinationsstelle Neobiota auf die Mithilfe der Bevölkerung angewiesen, schreibt der Kanton in seiner Mitteilung. Die Stadt Rheinfelden verteile deshalb Mitte Mai Flyer in alle Haushalte, um die Bevölkerung zu informieren und zum Melden von Verdachtsfällen aufzurufen.
So will der Kanton die Ausbreitung verhindern
Verdächtige Mücken können mit Foto an dienationale Meldeplattform www.muecken-schweiz.chgemeldet werden. Ziel ist es, die Ausbreitung des festgestellten Bestands genauer zu erfassen, um so die richtigen Massnahmen zu ergreifen.
Die Asiatische Tigermücke legt ihre Eier in kleine, stehende Wasseransammlungen wie Regentonnen, Topfuntersetzer, Giesskannen, Sandkastenspielzeug und ähnlichen Gefässen ab. Indem solche Brutstätten vermieden werden (zum Beispiel durch Abdecken von Regentonnen mit einem Netz oder wöchentlichem Leeren von Topfuntersetzern), kann die Ausbreitung gebremst und längerfristig die Mückendichte niedrig gehalten werden. Fliessgewässer und natürliche Kleingewässer wie Teiche und Biotope sowie gechlortes Wasser sind keine Brutstätten.(luk)