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Exodus beim Personal, geschlossene Betten, 1500 offene Stellen im Aargau: Pflegeverband fordert Ausbildungsoffensive

Nach dem Ja zur Umsetzung der Pflegeinitiative im Stände- und Nationalrat seien Kantone und Arbeitgeber am Zug, findet der Pflegeverband. Nun stehe das Geld für die Ausbildungsoffensive zur Verfügung, diese müsse sofort gestartet werden.

Exakt ein Jahr nach der Annahme der Pflegeinitiative hat am Montag das Parlament in Bern die nötigen Gelder für die Ausbildungsoffensive freigegeben. Nach dem Ständerat hat auch der Nationalrat die entsprechenden Gesetzesgrundlagen bewilligt. Für die Sektion Aargau/Solothurn des Schweizer Berufsverbandes für Pflegefachpersonal ist klar: Nach dem Ja des Parlaments liegt der Ball nun bei den Kantonen und Arbeitgebern.

«Sie können und müssen jetzt handeln, die Ausbildungsoffensive soll unverzüglich angegangen werden», teilt der Verband mit. Am Samstag hatten über 700 Pflegende auf dem Bundesplatz ihren Forderungen nach einer möglichst schnellen Umsetzung des neuen Verfassungsartikels Gehör verschafft. Ihr Anliegen war klar formuliert: Der Pflege-Exodus muss gestoppt werden. Dazu brauche es die Ausbildungsoffensive, und aber auch eine andere Wertschätzung für das Pflegepersonal, schreibt der Verband.

Grossrat und Pflegefachmann: «Wir brauchen bessere Arbeitsbedingungen»An der Kundgebung auf dem Bundesplatz sagte Ignatius Ounde, Pflegefachmann und GLP-Grossrat: «Wir haben einen wunderbaren Beruf, brauchen aber bessere Arbeitsbedingungen, um ihn gesund und kompetent ausüben zu können.» Im Sektionsgebiet Aargau-Solothurn sei die Situation alarmierend, hält der Verband fest: Rund 1500 Pflegestellen seien im Aargau nicht besetzt, Betten könnte wegen Personalmangels nicht betrieben werden.

Viele Teams könnten nur dank temporären Angestellten ihre Arbeit erfüllen und praktisch täglich meldeten sich Pflegende, die sich Sorgen um die Sicherheit der Patienten und Pflegerinnen machten, schreibt der Verband. Und er betont: Die Pflege stehe vor dem Kollaps, nun müsse die Ausbildungsoffensive im Aargau und in Solothurn gestartet und auf allen Ebenen gehandelt werden.