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Ein Abgang nach dem andern: Nun geht der Medienchef des Schweizer Fernsehens

Bei SRF ist die Stimmung schlecht unter den Mitarbeitern. Darum verlassen profilierte Angestellte das Medienunternehmen.

Viele Moderatorinnen, Redaktoren und Kaderleute haben das Schweizer Fernsehen in den vergangenen Monaten verlassen. Nun hat auch Stefan Wyss, der Leiter der Medienstelle, seinen Abgang angekündigt.

Der 46-jährige Wyss arbeitet seit zwölfeinhalb Jahren für SRF. Er fiel mit seiner überlegten Art auf. Seit zwei Jahren musste Wyss immer wieder Stellung nehmen zu negativen Entwicklungen beim Schweizer Fernsehen; er tat dies stets ruhig und professionell. Wyss wird im kommenden Sommer eine Stelle als Kommunikationsfachmann bei einem anderen Unternehmen antreten. Dessen Namen will er nicht verraten.

Mitarbeiter von SRF erzählen, dass die Stimmung im Medienhaus «inzwischen komplett am Boden» sei. Es gelinge den Vorgesetzten nicht, den Angestellten zu vermitteln, wo das Unternehmen publizistisch und organisatorisch hinwolle.

Ausserdem macht am Zürcher Leutschenbach das Wort «Altersdiskriminierung» die Runde: Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die älter als 45 Jahre alt seien, würden mehr oder weniger sanft darauf hingewiesen, dass sie dem Unternehmen nicht mehr viel brächten. «Man gibt uns zu verstehen, dass wir die digitalen Medien zu wenig begreifen und es besser wäre, wenn SRF jüngere Leute rekrutieren könnte», sagt ein Journalist. Für die Motivation der Mitarbeiter sei das verheerend.