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«Fennern»-Wirtefamilie übernimmt den historischen «St. Urs»

Die Familie Lardon, ehemalige Wirte des Gasthofs zur Fennern in Brittnau, übernimmt den Gasthof St. Urs in Boningen.

Der «St. Urs» in Boningen, mit seiner fast 400-jährigen Geschichte einer der ältesten Gasthöfe im Kanton Solothurn, erhält eine neue Wirtefamilie: Seit gestern empfangen Alain und Nicki Lardon Gäste im Dorfzentrum. Unter der neuen Führung wird das Restaurant im wahrsten Sinne des Wortes ein Familienbetrieb – in der Küche stehen die Söhne Ian, 26, als Küchenchef und Yves, 21, als Lernender.

Qualitativ hochwertige, saisonale Zutaten

Auf der Speisekarte soll für jeden und jede etwas zu finden sein, so Ian Lardon. Mittags sind vier verschiedene Menüs und zwei Wochenhits geplant, abends ist das Fleisch der Star.

Neben den Klassikern werden auch aussergewöhnliche Fleischgerichte auf der Karte zu finden sein: «Ich bereite gerne sogenannte Special Cuts zu»,erklärt der Küchenchef. Dabei handelt es sich um günstigere Fleischschnitte, die weniger bekannt sind als die geläufigen Filets oder Entrecôtes. Dazu gibt es hausgemachte Kräuter- oder Chilibutter, Barbecuesauce oder Chimichurri.

Insgesamt soll es eine überschaubare, regelmässig wechselnde Karte geben. Qualitativ hochwertige, saisonale Zutaten seien der Familie besonders wichtig.

Aus Brittnau nach Boningen

Die Familie ist sich bereits daran gewöhnt, zusammen in der Küche zu stehen: Bis Ende Juni wirteten die Lardons im Gasthof zur Fennern in Brittnau. Wie ist es für die Söhne und die Eltern, den ganzen Tag gemeinsam zu arbeiten? Die vier schauen sich an und lachen. «Es funktioniert erstaunlich gut», sagt Yves Lardon. Die viereinhalb Jahre auf der «Fennern» hätten ihnen gut gefallen. Aber: «Es ist ein klassisches Ausflugsrestaurant. Im Sommer hatten wir Hochbetrieb, im Winter lief nicht viel», so Alain Lardon. Als der 55-Jährige auf der «Fennern» mit einer Gruppe Boninger Gäste ins Gespräch kam, erfuhr er vom «St.Urs», für den man einen neuen Wirt suchte. Das klang für die Familie interessant – sie besuchte das Lokal und entschied im Januar 2024, den Umzug zu wagen. Im Februar stimmte die Bürgergemeinde zu; seither läuft die Suche für einen neuen Wirt für den Gasthof zur Fennern. Der Pachtvertrag läuft dort im Februar 2025 aus. «Wir haben gehofft, jemanden zu finden, der direkt weitermachen könnte», so Alain Lardon. Geklappt hat das nicht – man suche aber weiter. Bereits getätigte Reservationen, Anlässe und auch das Theater auf der Fennern-Bühne vom kommenden Oktober werde die Familie noch durchführen, sollte sich bis dann niemand finden lassen.

Mitarbeitende gesucht

Vor der Eröffnung des «St. Urs» mussten noch einige Dinge auf Vordermann gebracht werden, es wurden Bestellungen getätigt und Menüs geplant. Noch sucht die Familie einen oder eine Restaurantfachmann oder -frau, einen Koch oder eine Köchin, einen Hilfskoch oder eine Hilfsköchin sowie Mitarbeitende in der Reinigung. «Wir sind zwar genug Leute, um zu starten, aber für den idealen Betrieb möchten wir diese Stellen noch besetzen», so die 50-jährige Nicki Lardon.

Sonntag und Montag geschlossen

Im neuen Betrieb «sind alle willkommen», sagt Alain Lardon. Ob zum Abendessen mit der Familie oder zum Bier nach dem Vereinstraining, sei egal – jede und jeder finde im «St. Urs» einen Platz. Offen sein wird das Restaurant dienstags bis samstags von 8.30 bis 23 Uhr. Mit der neuen Wirte­familie kommt auch die Hoffnung nach einer stabileren Zukunft des geschichtsträchtigen Gasthofs auf: In den letzten Jahren gab es im «St. Urs» nämlich regelmässige Pächterwechsel. Davon lassen sich die Lardons aber nicht abschrecken. Vater Alain sagt: «Die Vergangenheit ist für uns nicht relevant. Wir werden unser Bestes geben und hier alle willkommen heissen.»