Wandern, Velofahren, Baden – und ein Staatsgeheimnis: So verbringen die Regierungsräte ihre Sommerferien
Mit vielen Schlussfeiern, Jugendfesten und Zeugnisübergaben endet diese Woche das Schuljahr. Auch im politischen Aargau nahen die Sommerferien, die letzte Regierungssitzung findet am Mittwoch, 5. Juli, statt. Danach ist das Sitzungszimmer im Regierungsgebäude am Aargauerplatz fünf Wochen lang verwaist, zum nächsten Mal trifft sich der Regierungsrat erst wieder am 16. August.
So lange verreist aber kein Regierungsrat, wie eine Nachfrage der AZ zeigt: Die zweieinhalb Wochen, die Bau- und Verkehrsdirektor Stephan Attiger (FDP) in Spanien verbringt, sind die längste Ferienzeit. Attiger plant Badeferien mit der Familie, wie schon letztes Jahr. Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) plant eine zweiwöchige Auszeit: In der ersten Woche sind Familienferien mit dem Enkel am Bodensee geplant, danach einige Tage Wandern in den Bergen.
Wandern steht auch bei Finanzdirektor Markus Dieth (Mitte) hoch im Kurs: Der Heimwehbündner verreist zwei Wochen nach Graubünden. Dort ist er nicht nur mit den Wanderschuhen unterwegs, sondern auch auf dem Bike – und er sucht zudem die Erholung. Innendirektor Dieter Egli (SP) peilt ebenfalls zwei Wochen Ferien an – wahrscheinlich in den Bergen, wobei die genaue Destination noch nicht feststeht.
Gallati hält Ferienpläne geheim – und nimmt keine Arbeit mit
Keine Angaben zu seinen Ferienplänen macht, wie in den letzten Jahren auch, Jean-Pierre Gallati (SVP). Das Einzige, was beim aktuellen Landammann bekannt ist: Er nimmt keine Arbeit mit in die Ferien. Das hält auch Parteikollege Alex Hürzeler so, während die Regierungsräte Attiger, Egli und Dieth auch in den Ferien arbeiten. Der Finanzdirektor schränkt allerdings ein, er nehme bei den Akten «nur leichte Kost» mit.
Staatsschreiberin Joana Filippi, die jeweils die Regierungssitzungen leitet, verreist im Sommer auch für einige Tage. Sie plant einen Städtetrip nach Wien und Wandertage im Allgäu, der deutschen Region östlich des Bodensees.
Wie viel Ferien haben Regierungsräte eigentlich?
Eine gesetzliche Ferienregelung für Regierungsräte gibt es übrigens nicht, sie sind grundsätzlich 365 Tage im Jahr im Amt. Ferien beziehen können sie laut Regierungssprecher Peter Buri unter Berücksichtigung der anfallenden Arbeit und der Regierungssitzungen. Für den Fall, dass in den Sommerferien ein wichtiger Beschluss nötig werden sollte, sei man gewappnet, versichert Buri: «Es ist sichergestellt, dass auch während der Ferienzeit jederzeit Regierungsentscheide gefällt werden können.»