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World Band Festival bringt Luzern ins Brass-Feuer

Das World Band Festival feiert vom 21. bis zum 29. September sein 25-Jahr-Jubiläum nicht nur im KKL, sondern auch auf einem Schiff, in der Jesuitenkirche und in der Schüür.

Das World Band Festival zieht seit einem Vierteljahrhundert jeweils knapp 20000 Besucher nach Luzern, die hier bläserisches Muszieren auf Top-Niveau erleben. Dass das Festival damit praktisch so alt ist wie das KKL mit seinem 1998 eröffneten Konzertsaal, zeigt, wie eng die Geschichte beider miteinander verbunden ist. Umso überraschender ist das Programm, mit dem das Festival in diesem Jahr sein Jubiläum feiert.

Klar bleiben die wichtigen Konstanten bestehen, die dem Festival zum Erfolg verhalfen. Als der Berner Veranstalter Werner Obrecht («Obrasso») das Festival gründete, war das KKL erst daran, sich einen nationalen und internationalen Ruf zu etablieren. Das World Band Festival half da nicht nur, den Terminkalender zu füllen. Es zog auch nationales Publikum nach Luzern und balancierte mit breit gefächerter Blasmusik den vom Haus angestrebten Mix von der Klassik bis hin zum Entertainment aus. Das angestrebte Top-Niveau im Bereich bläserischen Musizierens passte ebenfalls zum Selbstverständnis des Hauses

Open-air, Black Dyke undnandere World-Band-Klassiker

All das löst natürlich auch das Jubiläumsprogramm ein. An erster Stelle zu nennen ist das Eröffnungs-Open-air auf dem Europaplatz. Es symbolisiert nicht nur mit seiner Feststimmung die Öffnung des KKL, sondern auch die Stilvielfalt und den Qualitätsanspruch des Festivals. So kann man – gratis – Kostproben auch von Spitzenbrass-Bands hören wie der weltrekordverdächtigen Black Dyke Band, die am Samstag, 21. September, 19.30 Uhr, im Konzertsaal auch die Brass-Gala bestreitet.

Die Black Dyke Band – im Bild 2022 – tritt dieses Jahr wieder am Openair zur Eröffnung des World Band Festival auf.
Philipp Schmidli / Neue Luzerner Zeitung

Fachkundigen Besuchern, die selber in Blasmusiken spielen, steht parallel zum Open-air auch der 34th Besson Swiss Open Contest offen. In ihm spielen zehn Schweizer Brass Bands um den Titel, darunter die Brass Band Luzern Land und die Brassband Bürgermusik Luzern (Sa, 21. September, ab 9 Uhr). Ebenfalls zu den Konstanten gehört die Big Band Matinee. In ihr präsentieren dieses Jahr Andrej Hermlin und sein Swing Dance Orchestra das legendäre Konzert, mit dem Benny Goodman im Jahr 1938 die Carnegie Hall eroberte (So. 22. September, 11.00). Ein weiterer beliebter Eckpfeiler ist die Entertainment Gala des Christoph Walter Orchestra mit Nelly Patty und Rodrigo Rodriguez (Di, 24. September, 19.30, Konzertsaal).

Den Abschluss macht wiederum das «Tattoo on Stage» mit Parade- und Tanzperformances. Gleich vier Formationen feiern Premiere, darunter die schottische Academy Pipe Band und die Show- & Marchingband AMIGO Leiden aus den Niederlanden (Sa, 28. September, 19.30; So, 29. September, 11.00, Konzertsaal).

Klassik mit Orchester, für Kinder und in der Kirche

Dazwischen präsentiert bläserisches Top-Niveau das traditionelle Klassik-Konzert der Philharmonie Baden-Baden unter Manfred Obrecht. Vor Beethovens fünfter Sinfonie sind die Klarinettisten der Wiener Philharmoniker, Daniel Ottensamer (Solo) und Alex Ladstätter, Solisten in Konzertstücken von Mendelssohn für Klarinette und Bassetthorn (Fr. 27. September, 19,30, Konzertsaal).

Klassik gibts auch im Familienkonzert, das mit dem Liedermacher Andrew Bond und dem Schweizer Jugendsinfonieorchester neue Wege geht. Sie nehmen Kinder ab vier Jahren mit auf eine Reise durch die musikalischen Jahreszeiten, bei der man aktiv mitmachen kann (So. 29. September, 15.00, KKL, Luzerner Saal.

Erste weibliche ARD-Preisträgerin im Fach Trompete: Selina Ott.
zvg

Einen neuen Klassik-Akzent setzt Selina Ott, die mit Mitte zwanzig erste weibliche ARD-Preisträgerin im Fach Trompete und Opus-Klassik-Preisträgerin wurde. Ott spielt Bearbeitungen von Maurice André für Trompete und Orgel, begleitet von Suzanne z’Graggen, Organistin an der Jesuitenkirche – und zwar in der Jesuitenkirche Luzern (Sa. 28. September, 18.30).

Erstmals Konzerte in der Schüür, in der Kirche und auf dem See

Die Jesuitenkirche gehört zu den Neuerungen im Jubiläumsjahr. Denn das World Band Festival verlässt das KKL, um verschiedene Örtlichkeiten in Luzern zu bespielen. Dabei eignen sich Schüür und das Schiff Diamant (ausverkauft) für kleine Formationen, die Blasmusik mit verschiedenen Stilen von der Volksmusik über Jazz und Pop bis zu Latin mischen.

In diesem Bereich gelangen dem World Band Festival immer wieder Entdeckungen – einst erstmals mit Mnozil Brass, die ebenfalls (zu ihrem 30. Bühnenjubiläum) nach Luzern, und zwar ins KKL kommen (Mi., 25. September, 19.30, Konzertsaal). Eher Revival als Neu-Entdeckung sind Sašo Avsenik und seine Oberkrainer, weil der slowenische Musiker den Oberekrainer-Stil seines Grossvaters weiterführt (Do. 26. September, 19.30).

Wirklich eine Entdeckung verspricht die Pop-Brass-Band LaBrassBanda in der Schüür. Da zündet sie mit fünf Blechbläsern, Schlagzeug, Gitarre und Bass das «Brass-Feuer» , wie ihr aktuelles Programm heisst (Do. 26. September, 20.30, Konzerthaus Schüür).