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Bauer fürchtet wegen Knallerei um seine Tiere – das sagt der Präsident des Aargauer Bauernverbands

Auf Beat Suters Gnadenhof starben am letzten Silvester sieben Tiere. Er fürchtet, dass sein Nachbar erneut ein grosses Feuerwerk veranstalten könnte. Doch nicht nur der Lärm kann für Tiere tödlich sein.

Für Beat Suter bleibt die Neujahrsnacht 2023/ 2024 in schlechter Erinnerung: Von den Silvesterböllern erschreckt starben auf seinem Gnadenhof mehrere Tiere.

Wie ein Beitrag von Tele M1 zeigt, sieht man die Spuren davon auf seinem Hof in Igelschlatt im Kreis Waldshut in Deutschland noch heute. Suter steht vor einem zerstörten Stall, ein 600 Kilogramm schweres Pferd habe ihm hier die Wand eingedrückt, daraufhin ging auch das Dach kaputt. «Das steht alles noch gleich wie vor einem Jahr, weil ich das Geld nicht habe, um es zu reparieren», sagt der gebürtige Aargauer.

Was ist passiert? Ein Nachbar schoss 45 Minuten lang direkt neben Suters Hof Feuerwerk in die Luft. «Das ist Krieg gewesen, was die da abgelassen haben. Es wurde geböllert, dass die Scheiben wackelten», beschrieb der Bauer das Feuerwerk damals gegenüber dem Südkurier. Sieben Tiere verloren ihr Leben. So auch zwei Strausse, die in den Zaun rannten und ihr Genick brachen.

Auch durch Abfall der Raketen können Tiere sterben

Auch in der Schweiz gibt es solche Vorfälle: Gemäss Tele M1 sei letztes Jahr im Kanton Solothurn ein Kalb von einer panischen Kuhherde zertrampelt worden. Christoph Hagenbuch, Präsident des Bauernverbandes Aargau, kritisiert deshalb die Böller zu Silvester.

Ein Hauptproblem für Bauernbetriebe und ihre Tiere sei neben dem Lärm auch der Müll, der beim Feuerwerk entstehe. So würden Raketenreste teilweise auf der Wiese liegen bleiben und dann mit dem Futter in den Stall kommen. Tiere können daran verenden. «Meine Bitte an alle, die Feuerwerk machen: Geht dort, wo die Reste der Raketen runterkommen kurz schauen und nehmt den Abfall wieder mit», sagt Hagenbuch.

Für Suter ist der Müll jedoch nicht das Hauptproblem. Er ist in Sorge, dass sein Nachbar in diesem Jahr erneut ein grosses Feuerwerk veranstaltet. «Wenn er wieder so ein Ding anzündet, werde ich es löschen gehen», sagt er. Die Polizei, mit der er im letzten Jahr schon Kontakt hatte, rate ihm zwar davon ab, der Nachbar könnte ihn anzeigen. Das Böllern hingegen ist legal. «Mir ist es egal, von mir aus können sie mich einsperren», sagt Suter, «Hauptsache meine Tiere überleben.»