Burger aus Bierabfällen? Genau das kreiert ein Aargauer Start-up
Man habe eine «innovative Upcycling-Technologie» entwickelt, mit der man die «nächste Generation von Fleischalternativen» herstellen könne. So das Versprechen des Winterthurer Bierbrauers Chopfab und des Aargauer Startups Circular Food Solutions. Die veganen Alternativen zum tierischen Fleisch kommen in Form von Geschnetzeltem, Gehacktem und als Burger-Patties auf den Markt. Am Freitag werden die Produkte offiziell vorgestellt.
Die Grundidee ist simpel: Beim Brauen von Bier entstehen Neben- und Abfallprodukte, sogenannte Biertreber. Diese Treber werden aber nicht weggeschmissen, sondern weiterverwendet und zu veganem Fleischersatz verarbeitet. Diese Prozedur gibt es schon länger. So werden etwa aus den Abfällen der grossen Appenzeller Brauerei Locher (die unter anderem Quöllfrisch braut) sogar Pizza, Chips oder Müesli hergestellt.
Verfahren über Jahre entwickelt
Neu am Verfahren von Chopfab und dem Aargauer Start-up ist, dass die Brauabfälle nicht erst getrocknet und später verarbeitet werden, wie das bei den bisherigen Verfahren der Fall ist. Bei der neu entwickelten Technologie werden die Biertreber direkt nach dem Brauvorgang bei Chopfab quasi noch warm in der Brauerei mit biologischen Zutaten wie Erbsen- oder Sojamehl verfeinert und zu den veganen Fleischalternativen weiterverarbeitet. Durch das direkte Weiterverarbeiten der Treber soll die Konsistenz der veganen Burger näher am tierischen Fleisch sein – so das Versprechen von Chopfab und Circular Food Solutions.
Es sei ein weltweit einzigartiges Verfahren, das sowohl ausgezeichnete Frische, Textur als auch Aromatik der Fleischalternativen gewährleistet, heisst es in einer Mitteilung des Winterthurer Bierherstellers und des Aargauer Start-ups. Die Entwicklung und die Planung des neuartigen Verfahrens haben mehrere Jahre in Anspruch genommen.
Volumen von mehreren hundert Tonnen pro Jahr
«Wir haben unser Produkt mit führenden Fleischverarbeitern aus der Schweiz getestet, um hervorragende Geschmackseigenschaften bei bester Konsistenz zu erreichen», wird Christoph Nyfeler, Inhaber des Aargauer Start-ups, in der Mitteilung zitiert.
Man verspricht sich einiges von den Fleischalternativen, deren Produkte demnächst bei Volg und Migros in den Regalen stehen. Nyfeler sagt: «Wir rechnen heute mit einem Volumen von mehreren hundert Tonnen Fleischersatz pro Jahr.»