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Nach Baustopp: Asylunterkunft in Oftringen wird fast drei Millionen Franken teurer

Jetzt also doch: Nachdem der Kanton im Juni 2024 den Bau der geplanten Asylunterkunft in Oftringen gestoppt hatte, nimmt das Projekt wieder Fahrt auf.

Die kantonale Asylunterkunft in Oftringen soll nun doch gebaut werden. Dafür braucht es aber fast drei Millionen Franken mehr als geplant: «Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat einen Nachtrags- und einen Zusatzkredit für die Realisierung der kantonalen Asylunterkunft in Oftringen», heisst es in einer Mitteilung des Kantons.

Konkret soll der Verpflichtungskredit um 2,85 Millionen Franken auf 7,45 Millionen Franken erhöht werden.Im Juni 2024 wurden wegen nicht budgetierter Zusatzkosten die Vorbereitungen zu den Bauarbeiten gestoppt. «Wir bedauern, dass es Verzögerungen gibt», sagte der Oftringer Gemeindeammann Hanspeter Schläfli damals.

Deshalb wird die Unterkunft teurer als geplant

Einer der Gründe für die Zusatzkosten: An den für die Unterkunft benötigten Modulbauten wurden Mängel festgestellt. Der Brandschutz musste nachgebessert werden, und es waren zusätzliche Installationen in verschiedenen Räumen und Anlagen nötig, um alle für die Baubewilligung notwendigen Vorgaben und Anforderungen an eine Asylunterkunft zu erfüllen.

Umgebungsarbeiten und der Beizug von externer Unterstützung, unter anderem bei der Erarbeitung des Baugesuchs und für das Baumanagement und die Bauleitung, trugen auch zur Entstehung der Mehrkosten bei. Weil die Investitionskosten für das Projekt im Jahr 2024 und nicht im Jahr 2025 budgetiert waren, ist im laufenden Jahr eine Budgetüberschreitung zu erwarten.

Asylnotlage seit Januar 2023

Neue Asylunterkünfte sind nötig, weil sich der Kanton gemäss Mitteilung seit dem 11. Januar 2023 in einer Asylnotlage befindet: «Die oberirdischen Unterbringungskapazitäten für Personen aus dem Asyl- und Flüchtlingsbereich sind beinahe ausgeschöpft.» Um seinem gesetzlichen Auftrag nachzukommen, muss der kantonale Sozialdienst zurzeit auch in sieben unterirdischen Unterkünften Personen unterbringen.

Bei der geplanten kantonalen Unterkunft am Ackerweg in Oftringen handelt es sich um Modulbauten. Diese kann der Sozialdienst von der Firma F. Hoffmann-La Roche kostenlos übernehmen. Der Kanton muss die Umplatzierung und den Rückbau des Fundaments am aktuellen Standort in Kaiseraugst übernehmen. Hier konnten gemäss Mitteilung 710’000 Franken eingespart werden, unter anderem durch eine Reduktion des Rückbauumfangs des Fundaments.

Die Gemeinde Oftringen sprach sich am 7. September 2023 dafür aus, dem Kanton die Fläche beim Ackerweg für die Realisierung der Unterkunft für zehn Jahre im Baurecht zur Verfügung zu stellen. Die Unterkunft soll dereinst Platz für maximal 150 Personen (Familien und einzelne Männer) bieten, die Auslastung soll bei 80 Prozent liegen.(fan)