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Der Aargau spricht sich für höhere Lärmgebühren in der Nacht am Flughafen Zürich aus
Der Kanton Aargau ist nach Zürich der am stärksten von den Abflügen im Abend- und Nachtbetrieb des Flughafens Zürich betroffene Kanton. Die Verringerung der nächtlichen Lärmbelastung für die Aargauer Bevölkerung sei ein zentrales Anliegen des Regierungsrats.
Er befürwortet nun in einer Stellungnahme die Erhöhung der Lärmgebühren am Flughafen Zürich für Starts nach 23 Uhr. Kurzfristig sollen die Zuschläge um einen Drittel erhöht und langfristig verdreifacht werden. Der Regierungsrat unterstützt damit ein entsprechendes Gesuch der Flughafen Zürich AG.
2023 hoben zwischen 23 Uhr und 5 Uhr 2049 Flugzeuge ab Kloten ab und es gab 1430 Landungen. 2019 waren es noch 1682 Starts und 883 Landungen. Die Zunahme hat Folgen für all jene, die unter den An- oder Abflugrouten wohnen. Im Gebiet Siglistorf und Schneisingen nahm die Lärmbelastung 2023 gegenüber 2022 um rund zwei Dezibel zu und im Raum Ehrendingen um etwa ein Dezibel.
Die Flughafen Zürich AG misst den Fluglärm an 14 Messstationen. Jede zehnte Person, die nachts vom Fluglärm gestört wird, wohnt laut dem Regierungsrat im Aargau.
«Die höheren Gebühren sollen Anreize schaffen, damit Fluggesellschaften einerseits verspätete Abflüge reduzieren und andererseits leisere Flugzeuge einsetzen», heisst es in einer Mitteilung des Kantons.
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Für den Regierungsrat sei zudem nachvollziehbar, dass die Tageslärmgebühren für Flugzeuge der Lärmklasse I gesenkt werden sollen. Die beantragte Gebührenreduktion begünstigt den Flugzeugtyp A330, der zurzeit von der Swiss auf einem Grossteil der Interkontinental-Verbindungen nach Nordamerika eingesetzt wird.
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Bild: Severin Bigler
Diese Reduktion soll bewirken, dass die Swiss als Betreiberin des Drehkreuzes nicht übermässig belastet wird und die für den Betrieb relevanten Verbindungen erhalten bleiben. «Das ist insofern im Sinne des Regierungsrats, als die europäischen und interkontinentalen Direktverbindungen über den Flughafen Zürich auch für den Wirtschaftsstandort Aargau von grosser Bedeutung sind», heisst es in der Mitteilung des Kantons.(fan)