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Enttäuschung, Debakel und ein Gewinner nach 26 Jahren: So emotional war das Saisonende

Lando Norris gewinnt den Grossen Preis von Abu Dhabi und damit nicht nur das letzte Saisonrennen, sondern auch den die Konstrukteurswertung mit McLaren. Sauber enttäuscht auch zum Saisonfinale.

Es hätte das erfolgreichste Rennen für den finnischen Formel-1-Fahrer Valtteri Bottas bei Sauber in dieser Saison werden können. Denn die Ausgangslage vor dem Grossen Preis von Abu Dhabi war so gut wie noch nie in dieser Saison. Auf Platz neun konnte Bottas sein letztes Rennen bei Sauber und damit auch das letzte Rennen in der Königsklasse des Motorsports starten.

Die Euphorie war am Samstag nach dem Qualifying gross. «Es wäre eine Schande, die Saison ohne Punkte zu beenden», sagt Bottas kurz nach der Quali mit einem Grinsen.Sein Teamkollege Zhou Guanyu holte im letzten Rennen in Katar die ersten vier Punkte für den Sauber-Rennstall.

Doch am Sonntag kam es für Bottas nicht nur zur Schande, sondern zu einem Debakel. Bereits in der vierten Runde gab es zwischen Valtteri Bottas und dem Red-Bull-Pech-Fahrer Sergio Perez einen Zusammenstoss.

Bottas auch ohne Punkte im letzten Rennen

Perez musste später das Rennen aufgeben. Bottas hingegen wurde bestraft, weil die Stewards ihn für den Crash beschuldigten, konnte aber weiterfahren. Ein paar Runden später krachte Haas-Fahrer Kevin Magnussen in den giftgrünen Sauber-Boliden. Der Finne musste nach diesem Unfall sein letztes F1-Rennen frühzeitig und damit ohne Punkte beenden.

Auch Sauber-Teamkollege Zhou Guanyu hatte kein Glück beim Grossen Preis in Abu Dhabi. Er beendete das Rennen auf dem 13. Platz. Während die Boliden Anfang der Saison noch eher als langsame Enten bezeichnet werden konnte, schien das Gefährt gegen Ende immer schneller zu werden. Das bestätigten auch die Plätze der beiden Sauber-Fahrer. Doch bevor es einen Podiumsplatz gegeben hätte, müsste diese sonst schon Rekordsaison verlängert werden.

Für Sauber ist es die schlechteste Saison seit 2016. Dort holte man lediglich zwei Punkte. In dieser Saison waren es immerhin zwei Zähler mehr. Dennoch änderte dies nichts an der Tatsache, dass die Hinwiler auf dem letzten Platz der Konstrukteurswertung sind.

Grenzenlose Freude trifft grosse Enttäuschung

Mehr Spannung in dieser Rangliste gab es in den vorderen Plätzen. Denn der Sieger der Konstrukteurswertung war vor dem Rennen noch nicht bestimmt. Zwar führte McLaren mit 21 Punkten vor Ferrari, doch bei einem Rennen können insgesamt 44 Teampunkte vergeben werden.

Wenn die Scuderia aus Italien gewinnen wollte, musste ein Doppelsieg hin. Die Ausgangslage versprach aber alles andere. Zwar konnte Carlos Sainz, der nächste Saison für Williams fährt, beim Qualifying den dritten Startplatz holen, Teamkollege Charles Leclerc musste aber auf Platz 19 starten, weil er strafversetzt wurde.

Ein letztes gemeinsames Podium in rot: Carlos Sainz und Charles Leclerc.
Bild: Ali Haider/EPA

Was aber die Ausgangslage für Ferrari noch erschwerte, war der Startplatz der McLaren. So war Lando Norris und Oscar Piastri in der vordersten Startreihe. Während Norris bis zum Schluss an der Spitze fahren und damit das Rennen gewinnen konnte, fiel Oscar Piastri bereits in der ersten Kurve nach einem Zusammenstoss mit Verstappen weit zurück. Zum Rennende schaffte er es knapp noch in die Punkte.

Da Norris siegte, reichte auch Platz zwei und drei für die beiden Ferrari-Fahrer Sainz und Leclerc nicht. «Ich wusste, dass ich aggressiv fahren muss und konnte einige Plätze aufholen. Aber ich bin enttäuscht», sagt Leclerc. Das Papaya-Team aus Grossbritannien holt nach 26 Jahren den Konstrukteurstitel. «Es ist speziell, nach so einer langen Zeit wieder einen Titel zu gewinnen», sagt Norris überglücklich nach dem Rennen.

Grenzenlose Freude bei McLarens Lando Norris und Zak Brown.
Bild: Darko Bandic / AP

Doch nicht alle waren nach dem Rennen glücklich. Für den siebenfachen Weltmeister Lewis Hamilton geht die Ära bei Mercedes zu Ende. Er fährt nächste Saison für Ferrari. Mercedes-Teamchef Toto Wolff sagt durch das Radiofunk zu seinem Schützling: «Wenn wir künftig nicht gewinnen, hoffen wir, dass es du Lewis gewinnen wirst.»

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