
Red Bull verleiht Flüche: Darum überhitzen Weltmeister Max Verstappen samt Boliden beim Nachtrennen
In einer Woche kann viel passieren. Davon kann der amtierende Formel-1-Weltmeister Max Verstappen-ein Liedchen singen. Noch vor einer Woche zeigte der Niederländer die wohl beste Rennrunde seiner Karriere, sicherte sich im japanischen Suzuka damit die Poleposition und einen Tag später den Sieg.
Dass er der beste Fahrer der letzten Jahre ist, bleibt unbestritten. Bei der Rangliste des besten Autos in der aktuellen Weltmeisterschaft muss er sich mit seinem Red-Bull-Boliden aber hinter McLaren und Ferrari anstellen.
Schon während dem ganzen Wochenende in Bahrain klagte Verstappen über sein Auto. Einmal nervte er sich wegen seinen Bremsen: «Ich kann nicht mal mehr bremsen, das ist einfach lächerlich.» Und ein anderes Mal hiess es: «Alles ist am Überhitzen.» Bei den 57 Runden auf dem Bahrain International Circuit schien aber nicht nur sein Bolide zu überhitzen, sondern primär der hässige Niederländer. Immer wieder piept es, wenn der Weltmeister in seinen Radio flucht.
Doch Verstappens Ärger war zeitweise verständlich. Im ersten Boxenstopp verspätete sich die Freigabe wegen eines teaminternen Fehlers. Als der Weltmeister später nochmals zur Box fuhr, klemmte der Vorderreifen. Statt durchschnittlich wenig über zwei Sekunden, stand er mit seinem Red Bull über sechs Sekunden still. Kein Wunder kam er schliesslich als Schlusslicht zurück auf die Strecke. Diese Peinlichkeit korrigierte er jedoch und fuhr am Schluss doch noch auf Platz sechs.
Premiere für den McLaren-Rennstall
Der Sieg des GP Bahrain geht wenig überraschend an Oscar Piastri. Der Australier belohnte sich nach der Poleposition am Samstag und bei seinem 50. Grand-Prix-Start mit der vollen Punktzahl. Für McLaren ist es der erste Sieg in Bahrain überhaupt. Dieses Resultat verdankte er auch dem schnellsten Auto auf der Strecke. «Ich kann dem Team nicht genug für dieses Auto danken», so Piastri nach dem Sieg.
Sein Teamkollege Lando Norris haderte hingegen mit dem McLaren. Er startete das Rennen nur in der dritten Reihe und musste weiter eine Fünf-Sekunden-Strafe hinnehmen, weil er nicht auf der Linie abfuhr. Diese fünf Sekunden kosteten ihm am Schluss den 2. Platz. Diesen musste er an den Mercedes-Piloten George Russell abgeben. Norris wurde Dritter.
Doch sein Resultat reichte trotzdem, um die Führung in der WM-Wertung zu behalten. Norris‘ Teamkollege Piastri lauert aber dank des Sieges mit nur drei Punkten hinter ihm.

Bild: Darko Bandic/AP
Die beiden Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Lewis Hamiltonverpassten in der Wüste knapp das Podium, obwohl sie zeitweise geführt hatten. Für eine Überraschung sorgte dafür der Alpine-Fahrer Pierre Gasly. Der Franzose holte sich im Qualifying Startplatz vier und fuhr schliesslich dank Rang sieben erstmals in dieser Saison in die Punkte.
Auch die beiden Haas-Piloten Esteban Ocon und Ollie Bearman punkten in Bahrain. Mit Alpine und Haas in den vorderen Plätzen steigt auch wieder der Druck auf Sauber. Denn der Schweizer Rennstall blieb im vierten Saisonrennen ohne Punkte. Nico Hülkenberg fuhr auf Platz 14, sein Teamkollege Gabriel Bortoleto wurde 19.