«Luxusproblem» in Aargauer Wäldern: Für einmal ist zu viel Geld vorhanden
Der Borkenkäfer ist ein grosses Problem für die Wälder – weltweit, so auch im Aargau. Der Schädling bohrt sich unter die Rinde der Bäume und verursacht letztlich deren Absterben. Wirksame Mittel, um einen Borkenkäferbefall zu verhindern, gibt es kaum. Um diese Schäden im Wald, beispielsweise durch Aufforstungen, zu beheben, hat der Kanton vor drei Jahren Geld bewilligt.
Insgesamt wurde ein Kredit von sieben Millionen Franken gesprochen. Alex Arnet, Leiter der Sektion Waldbewirtschaftung vom Kanton Aargau, erklärt gegenüber dem SRF Regionaljournal: «Wir mussten schätzen, wie viel Schäden zu erwarten sind.» Man sei damals vom schlimmsten Fall ausgegangen.
Dieser ist zum Glück nicht eingetroffen. Der Grund liegt im eher feuchten und kühlen Frühjahr und Sommer des Jahres 2021. Das habe dazu geführt, dass die Entwicklung des Borkenkäfers eingeschränkt wurde, so Arnet weiter. «So ist die Population beinahe zusammengebrochen.»
Positive Bilanz, aber ein langfristiges Problem
Weniger Borkenkäfer, praktisch keine Stürme in den letzten zwei Jahren und auch keine akute Trockenheit resultieren so auch in weniger Waldschäden als befürchtet. Das führt zu einem ungewöhnlichen Finanzsituation: Während normalerweise das Geld an allen Ecken und Enden fehlt, ist hier für einmal zu viel vorhanden. Von den sieben Millionen Franken wurden vom Kanton bisher nur knapp eine Million ausgegeben.
«Stand heute: eine positive Bilanz», sagt Arnet, aber er drückt auch auf die Euphoriebremse: «Es ist etwas, dass uns langfristig beschäftigen wird.» Klimaveränderungen oder auch Hitze im Sommer würden dem Wald stark zusetzen. Mit dem Massnahmenpaket können die Waldeigentümer unterstützt werden.
Der Kredit läuft 2024 aus, dann würden die Millionen verfallen. Laut SRF werde nun hinter den Kulissen versucht, nicht nur den Wald, sondern auch das Geld dafür zu retten. Ob der Kredit verlängert wird, müssen Regierung und der Grosse Rat des Kantons Aargau entscheiden. (phh)