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Weniger Insassen in Schweizer Gefängnissen – dafür sitzen mehr Frauen hinter Gittern

In Schweizer Gefängnissen sind mehr Zellen frei als noch vor einigen Jahren. Zurückgegangen im vergangenen Jahr sind auch die Ausbruchsversuche und Fluchten aus dem Knast.

Die Schweizer Gefängnisse waren auch schon besser ausgelastet: Am 31. Januar 2022 waren in der Schweiz 6310 Personen inhaftiert. An diesem Stichtag wird jährlich die Belegung der Strafanstalten erhoben. Dieses Jahr waren es sechs Personen weniger als noch im Vorjahr. Damals meldete das Bundesamt für Statistik, dass dies der tiefste Wert seit 2011 war. Von den insgesamt 7397 Haftplätzen in den 92 Justizvollzugseinrichtungen waren 85,4 Prozent belegt. Pro 100’000 Einwohnerinnen und Einwohner waren 73 Personen inhaftiert, schreibt das BFS am Montag.

Spannend an der Statistik: Der Anteil der inhaftierten Frauen ist so hoch wie seit 2009 nicht mehr. Insgesamt machen sie aber immer noch eine deutliche Minderheit in den Gefängnissen aus (6 Prozent). Ende Januar waren 380 Frauen im Knast. Der grösste Anteil der Inhaftierten befand sich im Straf- oder Massnahmenvollzug inklusive vorzeitigem Strafantritt (66 Prozent), 1872 (30 Prozent) sassen in Untersuchungs- oder Sicherheitshaft.


Im vergangenen Jahr kam es zu 5 Ausbrüchen (aus einer geschlossenen Einrichtung) und 112 Fluchten aus dem Strafvollzug. Beide Werte liegen unter dem Vorjahr. Der Grossteil der Flüchtigen und Ausbrecher konnte rasch wieder dingfest gemacht werden. Ende 2021 waren davon noch 12 Personen auf der Flucht. (mg)