Die Camping-Saison startet – und der Ansturm auf die Plätze in der Region bleibt hoch
Die Fricktaler Campingplätze sind schon in die Saison 2024 eingestiegen oder haben das in den kommenden Tagen vor sich. Die Betreiber erwarten wieder ein gutes Jahr. Der Riesenrun der Coronazeit ist zwar vorüber. Aber darüber sind die Betreiber ein Stück weit auch erleichtert.
Schon seit dem 15. März haben die Campingplätze in Möhlin und Mettauertal-Wil geöffnet. Am 22. März folgt der in Kaiseraugst und am 28. März, am Gründonnerstag, öffnet der Fricker. Ostern als ersten Höhepunkt der Saison, das 2024 vergleichsweise früh liegt, wollen alle noch mitnehmen. Roger Mösch, der mit Fabian Benz den Fricker Campingplatz betreibt, sagt, dass bis Mitte März die Camperinnen und Camper eher noch zurückhaltend waren mit den Oster-Buchungen – abwartend angesichts der durchwachsenen Wettervorhersagen.
Mehr Zelte als Wohnmobile auf dem Möhliner Platz
Auch bei Alf Hesse, Betreiber von Camping und Freizeit Bachtalen in Möhlin, war die Buchungslage bis vergangene Woche noch verhalten. Inzwischen hat es dort, wie auch in Frick, aber angezogen. Eine «gute Auslastung für Ostern» meldet Guido Sutter vom Camping Waldesruh in Wil. Was auch schon für die nächsten Feiertage – Auffahrt und Pfingsten – gelte. Von einer Übernachtung bis übers Wochenende, von ein bis zwei Wochen Aufenthalt bis zur gesamten Saison reiche das Spektrum seiner Gäste, sagt Sutter.
Nun ist das Fricktal keine klassische Ferienregion, in der man länger bleibt. Und so dürfte die Zahl derer gross sein, die regionale Campingplätze zum Zwischenstopp nutzen. Gerade für den Fricker Platz gilt das, auf dem, nahe an der Autobahn A3 gelegen, viele Deutsche und Holländer auf der Durchreise gen Süden oder von dort kommend Halt machen.
Sie kommen mit dem Wohnwagen und dem Wohnmobil – deren Anteil beziffert Mösch für Frick mittlerweile auf mehr als 50 Prozent. Aber auch die klassischen Zelterinnen und Zelter machen einen Grossteil aus – in Möhlin stehen laut Hesse sogar mehr Zelte als Wohnmobile. Zeltgäste reisen dabei mit dem Velo oder dem Töff.
Anfragen von Dauercampern selbst aus Norddeutschland
Auf den Plätzen mischen sich die Sprachen nach wie vor. Die in der Coronazeit ausgebliebenen ausländischen Gäste sind zwar wieder da. Aber deren Anteil ist zurückgegangen. Entfielen von den 2800 Übernachtungen 2019 in Frick zwei Drittel auf Ausländerinnen und Ausländer, fiel ihr Anteil 2023 bei etwa gleich vielen Übernachtungen auf die Hälfte.
Schweizerinnen und Schweizer bilden die andere Hälfte: Der Corona-Camping-Boom war also doch kein Strohfeuer. Den Pandemie-Run konnten Mösch und Benz 2021 erleben, mit 3700 Übernachtungen ein extremes Jahr.
«Wenn ich wollte, könnte ich alle meine Plätze an Dauercamper vermieten», sagt Hesse. Will er aber nicht, denn er sagt auch: «Spontanbucher beleben den Platz.» Aber eben: Dauercamper sind europaweit händeringend auf der Suche nach einem Stellplatz für ihre mobilen Behausungen. Selbst aus Norddeutschland erreichten Hesse Anfragen. Durch Sterbefälle waren bei ihm auf dem Platz jüngst fünf Dauerplätze frei geworden – und ratzfatz wieder neu belegt.