Jetzt darf es kalt werden: Die Kürbissaison ist angelaufen – doch wegen des trüben Frühsommers fällt sie schmal aus
Manche sind klein und fein und leuchten in einem satten Orange. Andere haben eine warzige Oberfläche mit vielen kleinen Flecken. Noch mal andere tragen zwar ein unauffälliges Grün, doch sind sie in ihrer Dimension wahre Brummer. Die Kürbisausstellung der Familie Hort in Wittnau lässt etwas verlauten: Der Herbst ist da.
Auf ihrem Kehrhof hat sie einen grossen Raum mit einer Vielzahl an unterschiedlichen Kürbissen eingerichtet. Rund 170 Sorten wuchsen in den vergangenen Monaten heran. «Allein schon bei den Halloween-Kürbissen haben wir zwischen 30 und 40 Sorten», sagt Regina Hort. Die Sorten unterscheiden sich in der Farbe und der Grösse und sind für die Augen einer Laiin oder eines Laien teilweise kaum zu unterscheiden.
Auch wenn sich die Ausstellung in den buntesten Herbstfarben präsentiert, so fiel die Quantität in diesem Jahr eher dürftig aus. «Wir wussten schon Ende Juni, dass es eine schmale Ernte gibt», sagt Regina Hort. Es sei zu nass und zu kalt gewesen, sodass die Kürbisse kaum Ausläufer gemacht hätten.
Die Qualität schlägt die Quantität
Qualitativ seien die diesjährigen Kürbisse aber hochwertig. «Zwar wuchsen die Pflanzen bis im Juli kaum. Da es dann aber richtig heiss wurde, hat das, was befruchtet war, eine hohe Qualität ergeben», sagt Regina Hort. So sei es bisher erst selten vorgekommen, dass die Familie in ihren 25 Jahren, in denen sie nun Kürbisse anbaut, schon Anfang September so reife Muskatkürbisse hatte.
Ihre Kürbisse verkauft die Familie nicht nur in ihrem Ausstellungsraum, sondern auch am Markt in Aarau und an einem Stand an der Hauptstrasse, der in ein bis zwei Wochen aufgestellt werden soll.
Regina Horts älteste Tochter Carolin ist Meisterlandwirtin und arbeitet ebenfalls im Betrieb. «Vor 20 Jahren wurden viel mehr Zierkürbisse verkauft», sagt sie. Heute seien die Speisekürbisse deutlich beliebter bei der Kundschaft.
Butternuss, Hokkaido, Spaghettikürbis und Muskat seien besonders begehrt. «Wir spüren es, wenn ein grosser Detailhändler eine Kürbissorte vorstellt. Dann fragen die Leute danach», so Carolin Hort. Doch auch japanische Sorten gewinnen gemäss Regina Hort mehr und mehr an Beliebtheit. «Sie haben ein Aroma und eine Konsistenz wie Marroni. So verfallen sie beim Kochen auch nicht so stark», sagt sie.
Die Kürbisproduktion verlangt den Landwirtinnen von der Ernte bis zum Verkauf einiges ab. Nachdem die Kürbisse von der Pflanze abgeschnitten wurden, werden sie vom Feld getragen, von Hand gewaschen und dann zum Trocknen ins Lager gebracht. Schliesslich werden sie mit einem Preiskleber ausgestattet und in der Ausstellung, am Markt oder am Stand an der Hauptstrasse verkauft. «Gott sei Dank wurden die Kürbisse dieses Jahr nicht ganz so gross», sagt Regina Hort und lacht.
Die Saison dauert voraussichtlich bis ungefähr Mitte Dezember. Dies sei aber sehr jahresbedingt. «Letztes Jahr waren die Qualität und die Quantität sehr hoch. Da verkauften wir bis im April Kürbisse», sagt Regina Hort. Wichtig sei dabei bloss, bis zum ersten Frost die Ernte abzuschliessen.