Fünf Massnahmen sollen Zofingen vor künftigen Hochwassern schützen
Am 8. Juli 2017 erlebte Zofingen ein verheerendes Unwetter. Starkregen fiel in kürzester Zeit auf trockenen und nahezu wasserdichten Boden. Vor allem das Siedlungsgebiet um den Stadtbach stand unter Wasser.
Besonders die vielen kleinen Bäche im steilen Wald südlich der Mühlethalstrasse führten damals so viel Wasser, dass die Fluten über die Bäche traten und unkontrolliert durch das Siedlungsgebiet flossen. Es kam zu massiven Schäden. Daraufhin hat Stadtrat das Ingenieurbüro Hunziker, Zarn & Partner mit der Planung von Massnahmen beauftragt, um solche Hochwasserschäden künftig zu vermeiden.
Das Büro hat fünf Massnahmen für das Gebiet des Stadtbachs ausgearbeitet, wie die Stadt am Freitag mitteilte. Sie schützen das Gebiet Haurihäuser, Mühlethalstrasse von der ehemaligen Bethge bis zur Ackerstrasse besser vor Überschwemmungen. Indirekt wird auch der Trottenweiher und dessen Gebiete vor Hochwasser bewahrt.
Die fünf Massnahmen umfassen unter anderem die Schaffung neuer, offener Abflusskorridore, den Einbau grösserer Leitungen und die Installation grosszügiger Rechenanlagen. Dadurch soll eine bessere Kontrolle des Wassers bei der Durchleitung durch das Siedlungsgebiet in den Stadtbach und bei noch grösseren Wassermassen in den Dorfbach/Grenzbach gewährleistet werden.
Fünf Massnahmen am Stadtbach und dessen Seitenbächen
Die zukünftige Wasserführung an der Waldstrasse sieht eine Ableitung in einer Rinne auf der Hangseite entlang des Flurwegs vor. Die Rinne erstreckt sich bis zum Haurihäuserbach, um auch das Wasser dieses Baches ableiten zu können. Dadurch wird das unterhalb liegende Siedlungsgebiet geschützt.
Zwischen den Liegenschaften seitlich der Bushaltestelle JHCO ist ein neuer Entlastungskorridor geplant, der im Falle einer Überlastung der bestehenden Kanalisation das Wasser des Mülitalwandbachs bis zum Stadtbach führt. Die Querung der Mühlethalstrasse erfolgt mittels einer Leitung mit einer grosszügigen Rechenanlage. Sollte die Wassermenge für den Stadtbach zu gross werden, wird das Wasser durch eine bestehende, aktuell jedoch nicht genutzte Bachleitung im Bereich der Seilerei in den Dorfbach übergeleitet.
Um Überschwemmungen beim Meienweg und beim Trottenweiher zu vermeidenk, ist vorgesehen, den Stadtbach beim Bachdurchlass unterhalb der Hottigergasse auf dessen Kapazität zu begrenzen. Das überschüssige Wasser wird via Hottigergasse in den Stadtbach geleitet. Dieser verfügt über eine ausreichende Kapazität, um das Wasser aufzunehmen.
Der Stadtrat beantragt beim Einwohnerrat einen Kredit über 1,288 Millionen Franken, um die Massnahmen ab Herbst 2025 umzusetzen. Weitere Massnahmen beim Dorfbach/Grenzbach oberhalb des Einlaufbauwerks Küngoldingerstrasse seien in Planung, teilt die Stadt mit. Sie werden anschliessend gemeinsam mit der Gemeinde Oftringen umgesetzt.