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Vom Schlossgarten bis zur Rathausgasse: Das Fotofestival bespielt die ganze Stadt Lenzburg

Von 27. August bis 2. Oktober findet die fünfte Ausgabe des Lenzburger Fotofestivals statt. Der Anlass dreht sich um das Thema Ressourcen, geplant sind mehrere Schauplätze drinnen und draussen.

«Alles, was uns am Herzen liegt, was wir für selbstverständlich halten, was uns Halt gibt, was uns ein Gefühl der Geborgenheit verleiht, wurde in Frage gestellt und beeinträchtigt.» Das steht auf der Website des Fotofestivals Lenzburg zu den Coronajahren. Und: die Fotografie sei «das perfekte Medium, um diesen Moment zu betrachten, die Vergangenheit zu reflektieren und auf das Kommende zu projizieren».

Das Fotofestival, das vom Kanton mit einem Swisslos-Beitrag von 50’000 Franken unterstützt wird, findet dieses Jahr vom 27. August bis 2. Oktober unter dem Motto «re:sources 2.0» statt. Auch die SWL Energie AG sponsort den Anlass mit. Es ist die fünfte Ausgabe seit der Premiere 2018 und die zweite Durchführung der Doppelausgabe 2021/2022, die unter dem Überthema «re:sources» steht. Zum Thema Ressourcen werde das Fotofestival «einen künstlerischen Ansatz entwickeln, der versucht, den Geist dieses Moments zu erfassen», hiess es bereits 2021.

Mehr als 3400 Bilder für Wettbewerb eingereicht

Das Thema Ressourcen wird diesen Frühherbst weiter vertieft. Im Beschrieb zum soeben beendeten Wettbewerb heisst es, das Fotofestival konzentriere sich 2022 «auf die Beziehung zwischen Mensch und Natur, die Gesundheit und das Wohlbefinden von uns allen sowie die grossen klimatischen und menschlichen Veränderungen, die wir derzeit erleben».

«Wir haben für den Wettbewerb 350 Anmeldungen aus 20 Ländern der ganzen Welt erhalten», sagt die Direktorin des Fotofestivals Margherita Guerra auf Anfrage. «Wir haben mehr als 3400 Bilder gesichtet.» «Wir», das ist eine vierköpfige Jury, der auch Guerra angehört. Nominiert sind nun elf Fotografinnen und Fotografen: Carlo Bevilaqua und Simone Tramonte (Italien), Sandrine Elberg (Frankreich), Robin Hinsch, Niklas Hlawatsch und Ingar Krauss (Deutschland), Sanna Kannisto (Finnland), Antonio Pérez (Spanien), Ngadi Smart (England) sowie Kostas Maros und Tim Rod (Schweiz).

Die endgültigen Gewinnerinnen und Gewinner beider Kategorien (Projekt und Einzelbild) würden bald bekannt gegeben, so Guerra. Die vier besten Projekte werden während des Festivals in der Galerie der Villa Müllerhaus oder auf dem Schloss ausgestellt (Out- oder Indoor, denn neu erhält das Festival auch drinnen Platz). Das beste erhält zudem den Jurypreis (dotiert mit 1500 Franken).

Ausserdem wählt die Jury eine Gruppe aus rund 60 Einzelbildern, die in Schaufenstern von Geschäften der Lenzburger Altstadt präsentiert werden. Sie alle haben eine Chance auf den Publikumspreis (dotiert mit 1000 Franken): Jedes Bild erhält eine Nummer, das Publikum kann per SMS für sein Lieblingsbild abstimmen.

Ausstellungen zu Klimawandel und gefährdeter Natur

Daneben sind im Rahmen des Festivals auch Einzelausstellungen geplant, etwa Davide Monteleone im Stapferhaus oder Catherine Leutenegger auf dem Schloss.

Ein Teil des Programms findet im Stadtmuseum Aarau – die Kooperation besteht seit letztem Jahr – statt: Hier wird die Gruppenausstellung «Und jetzt?» des Schweizer Kollektivs Lunax gezeigt, die sich mit dem Klimawandel beschäftigt.

Das Projekt «Nature under threat» («Natur in Gefahr») des niederländischen Künstlers Henri Blommers wird draussen ausgestellt, der genaue Ort ist noch offen. Blommers ist der erste Artist-in-Residence des Fotofestivals in Kooperation mit dem Müllerhaus: Im Dezember 2021 hat er in Lenzburg sein Projekt während des dreiwöchigen Aufenthalts im Müllerhaus umgesetzt. Seine Fotos werden auf verschiedene erneuerbare Materialien gedruckt.

«Sony World Photography Award» zum zweiten Mal am Fotofestival

Auch die Neuheit des letzten Jahres, das Ausstellen der mit dem «Sony World Photography Award» prämierten Bilder, wird 2022 weitergeführt. Heuer werden die Awards zum 16. Mal vergeben. Auch diese Bilder werden draussen gezeigt: in den Gärten vom Schloss Lenzburg, dem Museum Burghalde und dem Müllerhaus.

Die Postkartenkabine (die Kultkabine am Kronenplatz), von der man das diesjährige Sujet (noch offen) als Postkarte in die ganze Welt verschicken kann, und die verschiedenen Fotobücherecken in der Stadt sind ebenfalls wieder geplant. Dazu kommen verschiedene Vernissagen, Führungen, Veranstaltungen und Workshops, zu denen noch keine Details bekannt sind.

Ein Festivalpass kostet 15 Franken, für Studierende und Personen mit Kultur-Legi sind es ermässigte 10 Franken. Kinder und Jugendliche bis 16 Jahre besuchen das Festival gratis.