Schlimme Verletzung: Nati-Stürmer Breel Embolo reisst Kreuzband und fällt monatelang aus
Knieprobleme im März. Gerichtsfall im Juni. Und jetzt auch noch ein Kreuzbandriss im August. Erst etwas mehr als das halbe Jahr ist durch, und doch ist es nicht verfrüht, zu sagen: Es ist nicht das Jahr des Breel Embolo. Alles andere als das.
Am Montagmittag informiert die AS Monaco über die gravierende Verletzung des Schweizer Nationalmannschafts-Stürmers. Zugezogen im Training seines Klubs, wird ihn dieser Kreuzbandriss über mehrere Monate zum Zuschauen verdammen. Monate, in denen Embolo endlich wieder sportlich von sich reden machen wollte. Monate, in denen er seinen Stammplatz zurückerobern wollte. Monate, in denen er seine Form finden und sich für die EM im nächsten Sommer warmschiessen wollte.
Hoffnung unter dem neuen alten Trainer
Und in denen er unter seinem früheren Gladbach- und jetzigen Monaco-Trainer Adi Hütter Aussicht auf eine vielversprechende Saison hatte. Schliesslich sagte Embolo erst kürzlich in einem seiner raren Interviews über seine Zeit unter Hütter bei Gladbach: «Er setzte auf mich, er verstand mich.» Unter Hütter war er damals erstmals überhaupt als Stossstürmer gesetzt.
Und jetzt das. Der nächste Einschnitt in der Karriere des 26-jährigen Baslers. Erst vor einem knappen Monat noch teilte er seine Freude, wieder auf dem Platz zu sein. «It feels good to be back», schrieb er – voller Vorfreude auf seine zweite Saison in Monaco, wo er sich so schnell so wohl gefühlt hat. Die Länderspiele mit der Schweiz im Juni hatte er noch verpasst. Die Gründe für seine Absenz wurden damals nicht kommuniziert.
Stattdessen musste er in Basel beim Strafgericht antraben, wo er schliesslich wegen mehrfacher Drohung schuldig gesprochen und zu einer Geldstrafe verurteilt wurde. Es war schon damals nicht das Jahr des Breel Embolo. Dieses noch immer jungen Stürmers, der so viele Hoffnungen schürt.
Als er an der WM 2022 in Katar im ersten Spiel der Schweiz gegen Kamerun den einzigen Treffer beim 1:0 über sein Heimatland erzielte, flogen ihm einmal mehr alle Sympathien zu. Es war die Krönung eines guten Herbsts des Baslers, der in Monaco nach Jahren der Formsuche endlich wieder einen Höhenflug erlebte.
Embolo war Stammkraft, traf, legte auf. Er war in der Form seines Lebens, mit den besten Skorerpunkten (acht Tore, vier Assists) seiner bisherigen Laufbahn – und dann kam das Jahr 2023, mit dem jetzigen Tiefpunkt.
Statt in einer Woche mit Monaco in die Ligue 1 zu starten, wird Embolo eine langwierige Reha absolvieren müssen. Ob er operiert werden muss und wo er sich zurückkämpfen wird – ob ausschliesslich in Monaco oder phasenweise auch in der Schweiz -, ist unklar. Der Verein teilte am Montag nicht mehr mit.
Klar ist dafür, dass es für Embolo einmal mehr ein harter Kampf zurück sein wird. Nach seiner Sprunggelenksverletzung und dem Wadenbeinbruch 2016 bei Schalke 04 ist es nun die zweite gravierende Blessur für ihn. Sein damaliger Leidensweg zog sich über Monate hin und Folgeverletzungen nach sich.
Bangen um Grossanlass Nummer 5
Der alte Breel Embolo, mit seiner Leichtigkeit, seiner Freude und Unbekümmertheit, den schien man erst nach seinem Wechsel zu Borussia Mönchengladbach 2019 wirklich wieder zu sehen.
Bis Embolo dieses Mal wieder auf dem Feld zu sehen sein wird, dürfte 2024 sein. Er verpasst damit nicht nur die halbe Saison mit Monaco, sondern auch wichtige Spiele mit der Schweizer Nationalmannschaft in der Qualifikation für die EM 2024 in Deutschland.
Schafft es Embolo, bis dann wieder fit und im Dunstkreis der Nationalmannschaft zu sein, wäre es für den dann 27-Jährigen der bereits fünfte Grossanlass seiner Karriere. Doch bis dann ist noch ein weiter Weg zu gehen. Einer, der in einem schwierigen Jahr noch einmal Kraft kosten wird.