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Umstrittene Werbung: Alisha Lehmann wirbt für verbotene Glücksspiele

Alisha Lehmann soll das Werbegesicht für die Heim-EM im nächsten Sommer werden. Stattdessen macht sie sich mit Werbung für Glücksspiele angreifbar.

Im nächsten Sommer steht in der Schweiz das grosse Highlight an im Fussball der Frauen: Die Heim-Europameisterschaft. Seit einem Monat läuft der Vorverkauf, möglichst alle Spielen sollen ausverkauft sein, es soll eine Frauenfussball-Euphorie entstehen. Mittendrin wird dann auch Alisha Lehmann sein. Die Nationalspielerin, die in den sozialen Medien grosse Erfolge feiert und deshalb auch Werbung macht für das Heimturnier im nächsten Sommer. Nicht weniger als 17 Millionen Menschen folgen ihr alleine auf Instagram.

Doch Alisha Lehmann weht nach ihrem letzten Werbepost grosse Kritik entgegen. Darin wirbt sie für die Glücksspielkette «Boomerang Bet». Sie zeigt in einem Video, wie sie angeblich in kürzester Zeit 78’000 Pfund gewonnen haben soll. Darunter schreibt sie: «Du kannst machen, was ich gemacht habe!» In den Kommentaren unter dem Video äussern viele User ihren Unmut. «Damit treibst du deine Fans nur in die Sucht», schreibt einer.

Tatsächlich ist die Glücksspiel-Werbung der Offensivspielerin, die seit diesem Sommer für Juventus Turin spielt, heikel. In der Schweiz sind Werbungen nur für zugelassene Online-Casinos möglich. Dabei handelt es sich bei Boomerang-Bet jedoch nicht. Mehr noch: Das Portal befindet sich auf der Sperrliste der in der Schweiz nicht bewilligten Online-Spielangebote.

Mehrere italienische Fussballer wurden gesperrt und gebüsst

Eine Fussballerin, die für Glücksspiele wirbt, ist auch sonst äusserst umstritten. Besonders in Italien, wo Alisha Lehmann seit diesem Sommer spielt. Mehrere italienische Fussballer wurden in der Vergangenheit schon wegen Glücksspielen, insbesondere Sportwetten, gesperrt. Vor einem Jahr hatte ein neuerlicher Wettskandal den italienischen Fussball erschüttert. Im Mittelpunkt standen Fussballstars, die selber gewettet haben.

Seit diesem Sommer spielt Alisha Lehmann bei Juventus Turin.
Fabio Ferrari / AP

Der bekannteste Fall ist jener von Sandro Tonali. Der Star von Newcastle United und italienische Nationalspieler wurde vor rund einem Jahr für zehn Monate gesperrt, weil er auch auf Partien der eigenen Mannschaft gewettet hatte. Sein Anwalt hatte damals gesagt, dass er spielsüchtig sei. Inzwischen darf Tonali wieder spielen.

Ebenfalls für sieben Monate gesperrt wurde Nicolò Fagioli. Dabei handelt es sich um einen Klubkollegen von Lehmann bei Juventus. Der italienische Nationalspieler soll bei illegalen Sportwetten auf Online-Plattformen mehr als eine Million Euro verzockt haben. Auch gegen weitere italienische Internationale wie Alessandro Florenzi oder Nicolò Zaniolo wurde ermittelt. Weil sie aber nicht auf Fussball gesetzt haben, wurden sie lediglich zu Geldstrafen verurteilt.