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Gedanken zum Advent: Licht in der Dunkelheit

Gedanken zum Advent von Christina Koenig, Pfarrerin der reformierten Kirchgemeinde Rothrist.

Jetzt beginnt die Adventszeit und man sieht sie an vielen Orten wieder die Lichter, die Weihnachtsbeleuchtungen und die Weihnachtssterne. Doch auch zu Hause in der Stube haben wir Freude an Kerzen und Weihnachtsdekorationen. Doch wie schön auch die Lichter an vielen Orten strahlen, wir erleben im Moment auch eine dunkle Zeit. Es gibt viel Leid und Unrecht auf dieser Welt. Der Krieg in der Ukraine, die Misshandlungen und Todesurteile im Iran. Menschen leiden wegen Armut und Finanzproblemen, die Wirtschaftskrise geht nicht an allen spurlos vorüber. Und auch die Coronazeit war 2020 und 2021 für viele sehr schwer.

Trotz Fortschritt und immer besser werdender Technik haben wir nicht wirklich alles in unserem Leben im Griff. So vieles im Leben entgleitet uns ganz plötzlich und wir tappen immer wieder im Dunkeln. Froh sind wir im Moment, dass wir noch genug Licht und Strom in unseren Häusern und in den Städten und Dörfern haben, doch macht uns trotzdem die Energiekrise zu schaffen. Und da hat der ein oder andere auch noch private Probleme, da gibt es Einsamkeit, Krankheit, Abschied, Unfriede, Unrecht, Hass, Gewalt und Mobbing in unserem Alltag. Und gegen die Dunkelheit in unseren Herzen und gegen die Finsternis in der Welt hilft eine Weihnachtsdeko dann nicht wirklich im Moment.

Dass die Welt auch ein Ort der Dunkelheit ist, das hatte schon das Alte Testament der Bibel gesagt. Und so steht in Jesaja 9,1: «Denn das Volk, das in der Dunkelheit lebt, sieht ein helles Licht.» Jesaja sagt hier, dass es zwar Dunkelheit und Schlimmes auf der Welt gibt, doch trotz allem gibt es Hoffnungen. Trotz allem strahlt Gottes Licht über allen. Dann wird die Kraft dieses Lichtes in Jesaja 9, 4-6 noch näher erläutert und so steht im Bibeltext weiter: «Alle dröhnend marschierenden Stiefel und blutgetränkten Mäntel werden verbrannt werden und den Flammen zum Opfer fallen. Denn uns wurde ein Kind geboren, uns wurde ein Sohn geschenkt. Auf seinen Schultern ruht die Herrschaft. Er heisst: wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedensfürst. Seine Herrschaft ist gross und der Frieden auf dem Thron Davids und in seinem Reich wird endlos sein. Er festigt und stützt es für alle Zeiten durch Recht und Gerechtigkeit. Dafür wird sich der Herr, der Allmächtige, nachhaltig einsetzen.»

Schon im Alten Testament wird bei Jesaja das Kommen Jesu Christi beschrieben. Ja, die Adventszeit und Weihnachtszeit liegt jetzt noch vor uns und wir haben in den nächsten Tagen und Wochen viele Events und Termine, wir haben Stress und so manche Sorgen. Die Kriegsnachrichten und all das Leid werden im Moment noch Teil unseres Lebens sein, auch viele Ängste lassen uns im Moment nicht los. Trotz so mancher Sorgen und Ängste, trotz so manchem Advents- und Weihnachtstrubel, vergessen wir die eigentliche Weihnachtsbotschaft nicht: «Das Kommen Christi». Der wahre Friedenfürst kommt zu uns, und er kommt in unsere Herzen.

Machen wir uns auf die Suche nach dem wahren Licht gerade jetzt in der Weihnachtszeit. Es soll hell werden in uns, trotz so mancher Dunkelheit. Und all die schönen Lichter in der Advents- und Weihnachtszeit sollen uns schlussendlich an das wahre Licht erinnern, an Jesus Christus, der von sich selbst in Johannes 8,12 sagte: «Ich bin das Licht der Welt.»

Möge die Botschaft der Hoffnung uns Licht bringen in aller Dunkelheit.