Gegner des Covid-Gesetzes und Freiheitstrychler planen Fackelumzüge im Aargau: Heute in Bremgarten, morgen in Aarau
Vor einer Woche zogen Gegnerinnen und Gegner des Covid-Gesetzes mit brennenden Fackeln durch die Solothurner Altstadt. Der Anlass war im Vorfeld bewilligt worden, während des Umzugs kam es zu einer Störaktion von Gegendemonstranten, ansonsten blieb die Kundgebung aber friedlich. Organisiert wurde der Fackelmarsch durch Solothurn von den massnahmenkritischen Freunden der Verfassung.
Auch im Aargau sind zwei solche Fackelumzüge geplant: Auf dem Kanal der Freiheitstrychler im Nachrichtendienst Telegram findet sich ein Flyer für einen Trychelumzug in Bremgarten. Dieser soll heute Mittwoch um 19.15 Uhr beim Casino starten, die Teilnehmenden werden aufgerufen, Fackeln mitzubringen.
Ob die Regionalpolizei Bremgarten vom geplanten Anlass weiss und diesen allenfalls bewilligt hat, ist offen – eine Anfrage der AZ läuft. Zuletzt gab es bei Coronademonstrationen im Aargau regelmässig Aufrufe zu Störaktionen, in Baden trafen bei der grossen Kundgebung am 16. Oktober die Coronaskeptiker und Vertreter des Kollektivs «Aargau hält Abstand» aufeinander. Zu einer Konfrontation könnte es auch in Bremgarten kommen, wo sich das linksautonome Kulturzentrum Kuzeb befindet.
Fackelspaziergang in Aarau am Donnerstag nicht bewilligt
Auch in Aarau, wo Massnahmengegner schon seit längerem jeweils am Donnerstagabend mit Plakaten an der Buchserstrasse stehen, ist ein sogenannter Fackelspaziergang angesagt. Auf Twitter hat ein User ein Bild aus dem Telegram-Kanal der Gruppierung «gemeinsam-schweiz» geteilt, die zur Teilnahme aufruft.
Starten soll der Umzug demnach um 19 Uhr am Graben, die Teilnehmenden wollen durch die Altstadt laufen und über die Abstimmung zum Covid-Gesetz am 28. November informieren. «Informationsflyer sind vorhanden, Fackeln bitte selber mitbringen», heisst es im Aufruf.
Wie der Chef der Aarauer Abteilung Sicherheit, Daniel Ringier, auf Anfrage sagt, hat die Polizei Kenntnis von diesem geplanten Anlass. Der Fackelumzug wäre bewilligungspflichtig, die Organisatoren hätten jedoch keine solche Bewilligung, teilt Ringier mit.
Stadtpolizei Aarau rät von Gegenprotesten ab
Die Frage, mit wie vielen Teilnehmenden gerechnet wird, kann Ringier aktuell nicht beantworten: «Die Datenbeschaffung und Lagebeurteilung von Stadt- und Kantonspolizei ist nicht abgeschlossen.» Geklärt wird auch die Zulässigkeit von Fackeln respektive offenen Flammen in der Altstadt.
Ringier rät von Gegenprotesten, zu denen aktuell im Internet aufgerufen wird, ab. «Anlässe mit zwei Seiten dienen unserer Arbeit nicht und binden unsere Kräfte unnötig auf der falschen Seite. Oder anders gesagt, wir werden dadurch nur behindert und unsere Kräfte sind am falschen Ort gebunden. Wo dieser Ort dann auch immer sein mag.»