
Europäische Zentralbank senkt den Leitzins: Wird der Trump-Schock für die Schweiz dadurch noch stärker?
Donald Trump ist erst ein Monat lang wieder Präsident der USA. Doch seine bisherigen Entscheide waren schon so folgenschwer, dass auch die kleine Schweiz längst keine Insel mehr ist. Trump hat das Verteidigungsbündnis Nato dermassen geschwächt, dass der wahrscheinlich neue deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz sein Land unabhängig machen will von den USA.
Für dieses Ziel will Merz nun zusammen mit den deutschen Sozialdemokraten riesige Schulden machen, um für Investitionen in die Armee und die Infrastruktur zu zahlen. Es ist die deutsche Abkehr von einer jahrzehntelangen Fokussierungen auf einen ausgeglichenen Staatshaushalt. Und es hatte an den Finanzmärkten sofort folgen.
Die Zinsen auf deutsche Staatsanleihen gingen sofort in die Höhe. Und offenbar werden auch die Zinsen auf Schweizer Staatsanleihen mit in die Höhe gezogen. Allein heute stiegen sie stark an und liegen nun bei 0,65 Prozent – um über 0,4 Prozentpunkte höher als noch im Dezember. Und der Euro wurde stärker: er bewegt sich seit Wochenanfang nicht mehr um die 94 Rappen herum, sondern um die 96 Rappen herum.
Nun hat die Europäische Zentralbank (EZB) zum sechsten Mal seit Sommer 2024 die Leitzinsen im Euroraum gesenkt. Der für Banken und Sparer wichtige Einlagenzins wird um 0,25 Prozentpunkte auf 2,5 Prozent verringert, wie die Notenbank in Frankfurt mitteilte.(nav/dpa)