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Geplantes Fernwärmenetz: Rothrist und Oftringen beteiligen sich vorläufig nicht

Das untere Wiggertal soll mit einem Fernwärmenetz erschlossen werden. Primeo Energie und die StWZ Energie AG planen nun in der zweiten Jahreshälfte 2025 die Gründung einer gemeinsamen Gesellschaft für den Ausbau und den Betrieb des Netzes – ohne Oftringen und Rothrist.

Seit längerem arbeiteten die regionalen Energieversorger gemeinsam an der Planung des Ausbaus des Fernwärmenetzes im unteren Wiggertal (das ZT berichtete). Verschiedene Studien haben das Potenzial für die klimafreundliche Fernwärme bestätigt. Mit dem Projekt «Fernwärme Unteres Wiggertal» (FUWI) sollen Teile der Gemeinden Aarburg, Oftringen, Rothrist, Zofingen und Strengelbach in Zukunft die Möglichkeit haben, Fernwärme vermehrt zu nutzen.

Nun ist das Vorhaben einen Schritt weiter: Im Herbst 2025 wollen Primeo und die Städtische Werke Zofingen AG (StWZ) eine neue Fernwärmegesellschaft gründen. Diese wird den Ausbau der Fernwärme vorantreiben. «Beide Partner werden in die neue Firma ihre bestehenden Verbünde einbringen», heisst es in einer gemeinsamen Medienmitteilung vom Freitag.

Spätere Beteiligung am Projekt ist möglich

Nicht mit an Bord sind die EW Oftringen AG (EWO) und die EW Rothrist AG (EWR). Sie beteiligen sich aus unterschiedlichen Gründen nicht an der künftigen Fernwärmegesellschaft. Bereits zu einem früheren Zeitpunkt stieg Aarburg aus dem Projekt aus. «Aufgrund der aktuellen Eigenkapitalbasis ist die EWO derzeit nicht in der Lage, ein finanzielles Engagement in der erforderlichen Höhe einzugehen», lautet die Begründung in der Mitteilung. Und: «Die Bedürfnisse der EWR und der Gemeinde Rothrist werden mit der aktuellen Ausrichtung der neuen Gesellschaft noch nicht abgedeckt.» Es seien zusätzliche Abklärungen und Absprachen nötig. Beide Unternehmen stünden jedoch hinter dem regionalen Ausbau der Fernwärmeversorgung. Eine Beteiligung zu einem späteren Zeitpunkt sei möglich.

In einem ersten Schritt ist vorgesehen, das Fernwärmenetz in Oftringen und Zofingen auszubauen und dabei die bereits bestehenden Fernwärmenetze in den beiden Gemeinden einzubinden. «Das Projekt ist ein wichtiger Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung. StWZ und Primeo sind überzeugt, dass sich das Fernwärmenetz im unteren Wiggertal am effektivsten umsetzen lässt, wenn wir unsere Kräfte mit StWZ in einer gemeinsamen Gesellschaft bündeln», lässt sich Michael Schneider, Geschäftsführer Primeo Wärme AG, in der Mitteilung zitieren.

Erneuerbare Energie aus Holz und aus der KVA

Die erneuerbare Wärme stammt einerseits aus den heutigen StWZ-Energiezentralen, die vor allem Wärme aus Holz produzieren, anderseits aber auch aus der heutigen Kehrichtverbrennungsanlage (KVA) der Erzo in Oftringen. Im Sommer 2027 soll die Wärmeabnahme ab der KVA erhöht werden, um die Kundinnen und Kunden in Oftringen sowie Zofingen mit Wärme zu beliefern. Wird das Projekt Enphor der Erzo (das ZT berichtete mehrfach) und damit der Bau der neuen KVA wie geplant umgesetzt, könnte das Netz auch nach Rothrist, Aarburg und Strengelbach erweitert werden.

Damit das Projekt umgesetzt werden kann, braucht es aber die Zustimmung des Oftringer Stimmvolks über die Einzonung des benötigen Landstücks. Dieser Entscheid dürfte im November fallen. Aktuell liegen beim Kanton und auf der Oftringer Verwaltung entsprechende Pläne zur Einsicht und zur Mitwirkung auf.

«Wir wollen alles daransetzen», so Paul Marbach, Geschäftsführer StWZ Energie AG, «um Kundinnen und Kunden in unserer Region bereits in den nächsten Jahren beim Heizungsersatz klimafreundliche Fernwärme anzubieten.»

Das ist die Primeo Energie

Die heutige Primeo Energie wurde 1897 als Genossenschaft Elektra Birseck (EBM) gegründet und hat ihren Hauptsitz in Münchenstein, Schweiz. Mit einer Bilanzsumme von 2,8 Mrd. Franken, versorgt sie Privat- sowie Geschäftskunden in der Schweiz und Frankreich an über 220’000 Messpunkten mit Energie. Unter dem Motto «Wir bündeln Energie» fokussiert sich das Unternehmen auf die Dekarbonisierung der Energieversorgung und bietet intelligente Lösungen in den Bereichen Smart Home, nachhaltige Mobilität und Energieeffizienz. Diese richten sich an Privat- und Geschäftskunden, Energieversorgungsunternehmen, Städte und Gemeinden. Mit rund 700 Mitarbeitenden ist Primeo Energie entlang der gesamten Wertschöpfungskette tätig, von der Produktion und Beschaffung über den Handel, die Speicherung bis hin zum Vertrieb. Zudem engagiert sich das Unternehmen in der Wissensvermittlung an Kinder und Jugendliche und unterstützt jährlich über 300 lokale Projekte und gemeinnützige Veranstaltungen in seinem Netzgebiet. (zto)

Eine Antwort zu “Geplantes Fernwärmenetz: Rothrist und Oftringen beteiligen sich vorläufig nicht”

  1. Das ist genau der Grund warum Rothrist letztes Jahr nicht dem EWZ beigetreten ist , da hat es zu viele Energiestrategen dabei deren Ideen kaum rentieren können, ich habe einen Bekannten in einem Wärmeverbund er bezahlt heute fast doppelt so viel wie wenn er eine eigene Heizung hätte.

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