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Psychiatrische Dienste Aargau mit Patientenrekord: Das sind die kommenden Herausforderungen

Mehr als 30’000 Patientinnen und Patienten wurden im Jahr 2024 bei den Psychiatrischen Diensten Aargau (PDAG) behandelt – davon 25’000 ambulant. Trotz Gewinn beklagen die PDAG die aktuell zu tiefen Tarife.

Die Psychiatrischen Dienste Aargau AG (PDAG) haben das Geschäftsjahr 2024 mit einem guten finanziellen Ergebnis abgeschlossen, schreibt die Institution in einer Medienmitteilung am Dienstag. Der Umsatz konnte um 7,3 Mio. Franken auf 208,3 Mio. Franken gesteigert werden. «Die hohe Nachfrage nach psychiatrischen Behandlungen spiegelt sich in der steigenden Zahl der Patientinnen und Patienten wider», schreiben die PDAG weiter: Im 2024 wurden erstmals mehr als 30’000 Personen behandelt, davon 25’000 ambulant. Die PDAG untersuchen, behandeln und betreuen psychisch erkrankte Menschen aller Altersgruppen mit sämtlichen psychiatrischen Krankheitsbildern.

Beat Schläfli, CEO der Psychiatrischen Dienste Aargau.
Bild: Sandra Ardizzone

Das gute finanzielle Ergebnis sei nur «dank gezielter Effizienzsteigerungen und einer klaren strategischen Ausrichtung» möglich gewesen. Positiv ausgewirkt habe sich die Erhöhung der Abgeltung für intermediäre Leistungen, die der Kanton Aargau beschlossen hat. Trotzdem konnte dies die steigenden Kosten nicht vollumfänglich kompensieren, schreiben die PDAG. «Effizienzsteigerungen allein werden nicht ausreichen, um die wirtschaftliche Stabilität langfristig zu sichern», wird CEO Beat Schläfli in der Mitteilung zitiert. «Die aktuellen Tarife decken die realen Betriebskosten sowie die Teuerung nicht, Anpassungen sind unumgänglich.» Nur so könne verhindert werden, dass auch die PDAG – wie andere Leistungserbringer im Gesundheitswesen – in eine Spirale von Wertberichtigungen und Defiziten geraten, warnt der CEO.

PDAG erzielen einen Gewinn von 5,3 Millionen

Knapp nicht erreicht haben die Psychiatrischen Dienste ihr Ziel bezüglich Ebitda-Marge, also der Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen. Diese sollte laut Eigentümerstrategie 8 Prozent betragen, lag jedoch mit 7,9 Prozent erstmals knapp darunter.

Dennoch konnten die PDAG, die seit 2004 im Eigentum des Kantons Aargau sind, das Geschäftsjahr 2024 mit einem Gewinn von 5,3 Mio. Franken abschliessen. «Dieses Ergebnis ist vor allem dem grossen Engagement unseres Führungsteams und unserer Mitarbeitenden zu verdanken», erklärt Schläfli. Mit einer Eigenkapitalquote von 56,7 Prozent verfügten die PDAG über eine solide finanzielle Grundlage, heisst es in der Mitteilung weiter. Dies ermögliche weitere Investitionen in die Qualität der Versorgung, in moderne Infrastruktur sowie in die Entwicklung der Mitarbeitenden. Für die PDAG arbeiten rund 1800 Personen in über 50 Berufen.

Der Verwaltungsrat hat gemeinsam mit der Geschäftsleitung die Strategie 2025–2029 verabschiedet. Diese setze klare Schwerpunkte in den vier Bereichen «Patientinnen, Patienten und Partnerschaften», «Mitarbeitende», «Prozesse und Innovation» sowie «Wirtschaftlichkeit», schreiben die PDAG.