Trotz Coronapandemie: Sozialhilfequote geht zurück
Die Auswirkungen der Coronakrise auf die Sozialhilfe war auch im zweiten Pandemiejahr gering. Die Sozialhilfequote sank 2021 um 0,1 Prozentpunkte auf 3,1 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Dienstag mitteilte. Es führt die Abnahme auf einen «klaren Rückgang» bei den Neueintritten zurück. So wurden 39’600 neue Sozialhilfedossiers eröffnet – 5300 weniger als im Vorjahr. Gemäss BFS ist das der tiefste Wert der vergangenen zehn Jahre.
265’100 Personen haben im vergangenen Jahr mindestens einmal eine finanzielle Leistung der Sozialhilfe erhalten. Damit waren 6900 Personen weniger auf Sozialhilfe angewiesen als im Vorjahr. Dies entspricht einer Abnahme von 2,5 Prozent.
Coronamassnahmen helfen
Das BFS betont in seiner Mitteilung, dass die Entwicklung im Lichte der Erholung des Arbeitsmarkts und der noch immer wirksamen Corona-Massnahmen zu sehen sei. So gab es auch im zweiten Pandemiejahr Kurzarbeitsentschädigung, zusätzliche Taggelder oder Entschädigungen bei Erwerbsausfällen. Bereits der Städteverband teilte Ende Oktober mit, dass sich die Zahl Sozialhilfefälle in den Städten 2021 kaum verändert hat.
Laut BFU blieben die Risikogruppen 2021 unverändert. So ist die Sozialhilfequote bei Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren mit 5 Prozent im Vergleich zu den anderen Altersgruppen am höchsten – Familien sind häufiger auf Unterstützung angewiesen als Haushalte ohne Kinder. Zudem weisen Ausländerinnen und Ausländer ein markant höheres Sozialrisiko auf: Ihre Sozialhilfequote betrug im vergangenen Jahr 6,1 Prozent. Zum Vergleich: Diejenige der Schweizerinnen und Schweizer lag bei 2 Prozent. Auch Geschiedene sind eher auf Sozialhilfe angewiesen. (abi)