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Schwedens Mister Corona wechselt nun doch nicht in die Schweiz zur WHO

Anders Tegnell tritt in Schweden ab – und geht zur WHO nach Genf. Das war der Plan. Nun wechselt der umstrittene Mister Corona doch nicht zur internationalen Organisation.

Anders als ursprünglich gedacht wechselt Schwedens international bekannt gewordener Ex-Staatsepidemiologe Anders Tegnell doch nicht zur Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der 66-Jährige sei zwar Anfang März ausgewählt worden, sich als Experte an einem internationalen, mit der WHO zusammenhängenden Auftrag zu beteiligen, teilte die schwedische Gesundheitsbehörde Folkhälsomyndigheten am Mittwoch mit. Für den besagten Auftrag habe jedoch leider keine Einigung erzielen werden können. Tegnell werde nun stattdessen internationale Angelegenheiten bei der Gesundheitsbehörde bearbeiten.

Der promovierte Infektionsarzt war lange Zeit das öffentliche Gesicht des schwedischen Sonderwegs im Kampf gegen das Coronavirus gewesen. Schweden hatte dabei im Vergleich zu den meisten anderen Ländern Europas auf deutlich lockerere Massnahmen und stärker auf Appelle an die Vernunft der Bürger gesetzt. Lockdowns gab es in dem skandinavischen EU-Land nie.

Folkhälsomyndigheten hatte Anfang März verkündet, dass Tegnell künftig im Auftrag Schwedens mit einem Fokus auf den gerechten Zugang zu Corona-Impfstoffen für die WHO in Genf arbeiten werde. Seine Posten als Staatsepidemiologe und Abteilungschef bei der Behörde gab er deshalb Mitte März ab. Schwedischen Medienberichten zufolge war die Gesundheitsbehörde bei der Bekanntgabe aber etwas vorschnell gewesen. «Natürlich bin ich enttäuscht», sagte Tegnell dazu nun der Zeitung «Expressen». Er freue sich nun aber auf seinen neuen Behördenposten. (dpa/rwa)