Studie zeigt: So hat die Pandemie das Sportverhalten verändert
Während der Pandemie konnten zahlreiche Sportarten nicht ausgeübt werden. Fitnesscenter, Hallenbäder und Pilates-Studios mussten wegen des Lockdowns schliessen. Zudem waren Mannschaftssportarten wie Fussball zwischenzeitlich nicht erlaubt. All das hatte Auswirkungen auf das Sportverhalten der Schweizer Bevölkerung. Das zeigt eine repräsentative Umfrage, die das Bundesamt für Sport (Baspo) am Donnerstag veröffentlicht hat.
Demnach hat die Pandemie zu einem «klaren Rückgang» der Sportaktivitäten geführt. So gaben 37 Prozent der Befragten an, dass sie während der Pandemie weniger aktiv waren im Vergleich zu früher. Demgegenüber waren gemäss der Umfrage 25 Prozent aktiver. 38 Prozent gaben an, gleich viel Sport getrieben zu haben.
Die Studie stellt einen Rückgang der Aktivitäten insbesondere bei Männern und Frau im Alter von 45 bis 59 Jahren fest. Dafür haben sowohl Frauen als auch Männer über 60 Jahren mehr Sport getrieben.
Bevölkerung benutzt vermehrt digitale Hilfsmittel
Weiter zeigt die Umfrage, dass die Unterschiede hinsichtlich der Sportaktivität in den verschiedenen Landesteilen zum Teil gross sind. Der Rückgang der Aktivitäten ist etwa in der französisch- und italienischsprachigen Schweiz «deutlich höher» als in der Deutschschweiz.
Die Pandemie hatte auch Auswirkungen auf die Sportarten selbst und die Art und Weise, wie die Schweizer Bevölkerung Sport treibt. Die Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer gaben an, dass sie öfter als vor der Pandemie an der frischen Luft und zu Hause Sport treiben und dabei auf digitale Hilfsmittel zurückgreifen.
Fitnesscenter konnten Verluste wieder wettmachen
Mit Blick auf die Sportarten erlebten Nordic Walking und Inline-Skating ein regelrechtes «Revival», wie das Baspo schreibt. Auch Schneeschuhlaufen, Mountainbiking, Krafttraining und Yoga sind nun im Vergleich zu vor der Krise gefragter.
Die Fitnesscenter verzeichneten zwar wie erwartet viele Austritte. Diese konnten sie aber teilweise durch Neueintritte kompensieren, heisst es weiter. Dafür konnten Schwimmen, Tanzen und Kampfsport ihre Verluste bis im Juli 2022 noch nicht aufholen.
Für die Studie hat das Schweizer Sportobservatorium im Auftrag des Baspo 2130 Personen aus allen Landesteilen befragt. Die Online-Umfrage fand im Juni und Juli 2022 statt.